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24.08.2021

2021-08-24

Branchenberichte

Stahlengpässe hemmen die Erholung der Metallindustrie

Gemäß dem amtlichen Jahresbericht für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe erwirtschafteten die bundesweit knapp 1.100 Metallbetriebe im Jahr 2020 mit rund 244.300 Beschäftigten einen Gesamtumsatz von gut 94 Milliarden Euro (ohne Umsatzsteuer). Das Aktivitätsspektrum der Branche umfasst das Schmelzen und Legieren von Eisen und Nichteisenmetallen sowie die Metallverarbeitung, beispielsweise zu Platten, Blech, Bandstahl, Stabstahl, Stangen, Draht, Rohren und Hohlprofilen. Zu den wichtigsten Abnehmern von Metallerzeugnissen zählt mit einem Anteil von 35 Prozent die Bauwirtschaft, gefolgt vom Automobilbau und vom Maschinenbau mit Anteilen von knapp 30 Prozent und gut 10 Prozent. Knapp 50 Prozent des Gesamtumsatzes wird mit ausländischen Kunden erzielt. 

Die Branchenkonjunktur lässt sich gut anhand der Ergebnisse der monatlichen Umfragen des ifo Instituts unter den Unternehmen der Metallerzeugung und -bearbeitung abbilden. Demnach hatte sich die Branche schon 2019, vor Ausbruch der Coronakrise, in einer Rezession befunden. Der Saldo der positiven und negativen Einschätzungen zur Geschäftslage hat sich dann im Zuge der Pandemie zunächst weiter verschlechtert. Er sank im vergangenen Sommer unter die Marke von -60 Punkten. Erst zum Jahresende 2020 setzte eine allmähliche Erholung ein, die im ersten Halbjahr 2021 anhielt. Zuletzt erreichte der Geschäftslagesaldo mit +40 Punkten den höchsten Stand seit Ende 2018. Die Erholung zeigt sich auch in den amtlichen Daten zu den Auftragseingängen der Metallindustrie, die ebenfalls seit dem Jahresende 2020 deutlich aufwärts gerichtet sind. 

Anhaltspunkte zur Beurteilung der betriebswirtschaftlichen Verfassung der Branche liefern die Jahresabschlussdaten von Firmenkunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken, die derzeit bis 2019 vorliegen. In diesem Jahr erzielten die einbezogenen Unternehmen der Metallindustrie im Mittel einen Gewinn vor Zinsen und Steuern in Höhe von knapp 5 Prozent der Gesamtleistung. Die Ergebnisse der ifo Unternehmensumfragen deuten darauf hin, dass sich die Ertragslage im Krisenjahr 2020 verschlechterte, trotz staatlicher Unterstützungsmaßnahmen, wie dem vereinfachten Zugang zum Kurzarbeitergeld. Sie dürfte auch 2021 im Branchenmittel noch sehr schlecht ausfallen. Für 2022 zeichnet sich aber, angesichts der voranschreitenden Konjunkturerholung, eine leichte Entspannung der Ertragslage ab. 

Ein sehr wichtiges Thema für die stahlverarbeitenden Betriebe sind derzeit die weit verbreiteten Einkaufsprobleme. Nach Angaben des Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM), sahen sich zuletzt fast 100 Prozent der befragten Unternehmen von Stahlengpässen betroffen. Knapp 80 Prozent können demnach bereits nicht mehr wie vereinbart liefern. Hauptgrund hierfür ist offenbar, dass sowohl die Stahlhersteller als auch deren Kunden die rasche konjunkturelle Erholung unterschätzten. Dass Stahl innerhalb kürzester Zeit weltweit so knapp geworden ist, dürfte auch an China liegen, das wegen seiner zunehmenden Binnennachfrage weniger Stahl exportiert. 

Das "VR Branchen special" informiert kontinuierlich und aktuell über die zirka 150 wichtigsten Branchen der mittelständischen deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zur konjunkturellen Entwicklung und zur Ertragslage. Außerdem werden aktuelle Themen und Trends aus der jeweiligen Branche aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut (www.ifo.de) erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR. 

Journalisten können für ihre Berichterstattung ein Exemplar des Branchenberichtes anfordern. Bitte benutzen Sie dafür das Kontaktformular.
 


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Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)
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BVR - Aug 24, 2021, 12:12:00 PM

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