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02.07.2021

2021-07-02

Branchenberichte

Getreidebau profitiert von höheren Weizenpreisen

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren 2020 deutschlandweit gut 160.200 Betriebe im Getreidebau tätig, die insgesamt eine Fläche von knapp 6,1 Millionen Hektar bewirtschafteten. Die durchschnittliche Fläche je Betrieb lag demnach bei 38 Hektar. Flächenmäßig kommt dem Anbau von Weizen ein Gewicht von 47 Prozent zu und dem Anbau von sonstigem Getreide von 53 Prozent. Entscheidend für die Branchenkonjunktur ist einerseits die Erntemenge, die wiederum von der Witterung sowie möglichen Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall abhängt. Andererseits bestimmt die Preisentwicklung den wirtschaftlichen Erfolg.

Im Jahr 2020 ging die Erntemenge bei Getreide gegenüber dem Vorjahr um knapp 3 Prozent auf 43,2 Millionen Tonnen zurück. Ausschlaggebend für den Rückgang war eine Verminderung der Anbaufläche von Winterweizen um rund 10 Prozent, im Zuge der zu nassen Aussaat im Herbst 2019. Ferner hatten viele Landwirte wegen trockenheitsbedingter Knappheiten beim Grundfutter ihre Anbaufläche von Pflanzen zur Grünernte ausgeweitet, insgesamt um gut 3 Prozent. In 2021 dürften die Ernteerträge leicht über das Vorjahresniveau steigen, angesichts der günstigen Temperaturen und der soliden Bodenfeuchte im Frühjahr. Rückenwind erfährt die Branchen aber auch durch die Weizenpreise, die seit Anfang 2021 merklich nach oben klettern. Die europäischen Terminmarkt-Weizenpreise erreichten im Mai mit rund 200 Euro je Tonne den höchsten Stand seit 8 Jahren. Maßgeblich hierfür dürfte die Angebotsverknappung auf dem Weltmarkt sein, befördert durch schlechte Ernten in den USA und durch die kräftig zunehmende Nachfrage aus China.

Ausgangspunkt zur Beurteilung der Ertragslage im Getreidebau sind die Testbetriebsnetz-Ergebnisse des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für den Ackerbau, die derzeit bis zum Wirtschaftsjahr 2019/20 vorliegen. Demnach konnten die Ackerbaubetriebe, nach mehreren Jahren mit rückläufigen Gewinnen, 2019/20 das zweite Jahr in Folge leichte Steigerungen erzielen. Im Getreidebau legte der durchschnittliche Gewinn um gut 9 Prozent zu. Für das Wirtschaftsjahr 2020/21 lassen die günstigen Ernte- und Preisperspektiven auf erneut zunehmende Gewinne hoffen.

Ein wichtiges Thema in der Branche sind die stark gestiegenen Bodenpreise. So lag der Kaufpreis für Agrarflächen bundesweit 2019 um mehr als 200 Prozent über dem Stand von 2005. Als Grund für die Verteuerung nennt das BMEL neben der Umwandlung in Verkehrs- und Siedlungsflächen auch die seit Jahren betriebene Bodenspekulation von Seiten außerlandwirtschaftlicher Investoren. Diese kauften bevorzugt landwirtschaftliche Großbetriebe, insbesondere im östlichen Landesteil. Motivation hierfür sind neben der Bodenrendite auch Direktzahlungen der Europäischen Union (EU). Nach BMEL-Schätzungen gehen inzwischen 50 bis 60 Prozent der EU-Direktzahlungen an landwirtschaftsfremde Bodeneigentümer. Das BMEL hat daher die „Initiative für einen gerechten Bodenmarkt“ gestartet, mit der künftig die Spekulation mit landwirtschaftlichen Flächen erschwert werden soll.

Das „VR Branchen special“ informiert kontinuierlich und aktuell über die zirka 150 wichtigsten Branchen der mittelständischen deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zur konjunkturellen Entwicklung und zur Ertragslage. Außerdem werden aktuelle Themen und Trends aus der jeweiligen Branche aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut (www.ifo.de) erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR.

Journalisten können für ihre Berichterstattung ein Exemplar des Branchenberichtes anfordern. Bitte benutzen Sie dafür das Kontaktformular.


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Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)
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BVR - 02.07.2021, 08:19:42

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