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24.08.2022

2022-08-24

Branchenberichte

Preis- und Lieferprobleme belasten Lebensmittelfachhandel

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind im stationären Facheinzelhandel mit Nahrungsmitteln bundesweit knapp 38.000 Firmen tätig, die mit etwa 312.000 Beschäftigten jährlich einen Gesamtumsatz von rund 31 Milliarden Euro erzielen. Dem hohen Konkurrenzdruck von Seiten anderer Handelsformate, wie Supermärkte, Verbrauchermärkte und Discounter, begegnen die Facheinzelhändler mit der Fokussierung auf ein spezialisiertes Produktsortiment und je nach Geschäftsschwerpunkt umfassenden Beratungsleistungen. Zu den umsatzmäßig größten Sparten der Branche zählen der Tabakwaren- und der Getränkeeinzelhandel. Sehr bedeutsam ist auch Einzelhandel mit sonstigen Nahrungs- und Genussmitteln, der unter anderem den Einzelhandel mit Kaffee, Tee oder Gewürzen umfasst. 

Das konjunkturelle Umfeld hat sich für die Branche erheblich verschlechtert. Insbesondere die unklare Gasversorgungs- und Pandemielage führt zu erheblichen Unwägbarkeiten. Zusätzliche Verunsicherungen gehen von den jüngsten Preisschüben auf der Verbraucher- und der Erzeugerstufe aus. Diese Schübe führten zu einer höheren Preissensitivität der Verbraucher, die auch im kommenden Jahr anhalten dürfte. Zudem ist die Branche weiterhin von Lieferschwierigkeiten betroffen. Über derartige Schwierigkeiten berichteten zuletzt 77 Prozent der vom ifo Institut befragten Handelsfirmen im Bereich Nahrungs- und Genussmittel. 

Erste Anhaltspunkte zur Beurteilung der betriebswirtschaftlichen Verfassung der Branchenunternehmen liefert eine Auswertung der Abschlüsse von Firmenkunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken, die derzeit bis 2020 vorliegen. Demnach erwirtschafteten die Facheinzelhändler in diesem Jahr im Mittel ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von knapp 4 Prozent der Gesamtleistung. Im Jahr 2021 dürfte sich das EBIT verschlechtert haben, angesichts der in vielen Bereichen gestiegenen Kosten und des allgemein hohen Wettbewerbsdrucks, der eine Weiterreichung der Kosten an die Kunden erschwert. Für 2022 und 2023 ist wegen weiter steigernder Kosten und der anhaltenden Verlagerung des Einkaufsverhalts hin zu preiswerteren Produkten, die allgemein mit geringeren Margen verbunden sind, mit einer im Branchenmittel bestenfalls befriedigenden Ertragslage zu rechnen. 

Ein wichtiges Thema in der Branche ist die Entwicklung sogenannter „Smart-Stores-24/7“-Konzepte, die insbesondere im ländlichen Raum einen Beitrag zur Versorgung liefern können. Die entsprechenden Läden sind grundsätzlich rund um die Uhr geöffnet und benötigen für den Einkaufsprozess üblicherweise kein Personal. Grundsätzlich können diese Konzepte in zwei Gruppen unterteilt werden: Zum einen in typischerweise kleine, betretbare Verkaufsräume. Die Erfassung der Einkäufe und die Bezahlung kann hier durch den Kunden selbst oder durch Bilderkennungs- und Sensorsysteme in die Wege geleitet werden. Zum anderen kommen verstärkt neue Automatensysteme zum Einsatz, die beispielsweise Vorbestellungen und das Bezahlen über eine App ermöglichen. 

Das "VR Branchen special" informiert kontinuierlich und aktuell über die zirka 150 wichtigsten Branchen der mittelständischen deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zur konjunkturellen Entwicklung und zur Ertragslage. Außerdem werden aktuelle Themen und Trends aus der jeweiligen Branche aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut erstellt und halbjährlich aktualisiert (www.ifo.de). Das Gesamtpaket wird von DG Nexolution vertrieben (www.dg-medienportal.de/info/branchen-special). Einzelne Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR. 

Journalisten können für ihre Berichterstattung ein Exemplar des Branchenberichtes anfordern. Bitte benutzen Sie dafür das Kontaktformular.
 


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Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)
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BVR - Aug 24, 2022, 7:52:00 AM

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Preis- und Lieferprobleme belasten Lebensmittelfachhandel

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