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22.02.2022

2022-02-22

Branchenberichte

Architekturbüros mit weiter steigenden Umsätzen

Gemäß den Daten der amtlichen Strukturerhebung gibt es bundesweit gut 38.000 Architekturbüros, die mit etwa 150.000 Beschäftigten zusammen einen Jahresumsatz von rund 13 Milliarden Euro erwirtschaften. Die Büros sind größtenteils inhabergeführt. Sie sind überwiegend im Hochbau aktiv sowie in der Orts-, Regional- und Landesplanung beziehungsweise der Garten- und Landschaftsgestaltung. Das Kundenspektrum der Architekten ist daher breit gestreut und reicht von privaten Abnehmern über große gewerbliche Kunden bis hin zu öffentlichen Auftraggebern. 

Die Branchenkonjunktur hat 2021 merklich an Fahrt aufgenommen. Dies verdeutlichen auch die Ergebnisse der monatlichen Unternehmensumfragen des ifo Instituts. Demnach hat sich das Geschäftsklima im Bereich der technischen Dienstleister im Jahresverlauf kontinuierlich verbessert. Der Saldo der Geschäftserwartungen liegt bereits wieder über dem 2019, vor Ausbruch der Coronapandemie in Deutschland, erreichten Niveau. Zudem sehen die Unternehmen verstärkt Chancen für Preisanhebungen. Auch in der Gesamtwirtschaft haben sich die Konjunkturerwartungen zuletzt aufgehellt. Im laufenden Jahr dürften die Architekturbüros unter anderem durch die zunehmenden Bauinvestitionen Wachstumsimpulse erhalten. Das ifo Institut prognostiziert für 2022 einen Anstieg der preisbereinigten Bauinvestitionen um 1 Prozent. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist aber noch immer fragil und Prognosen sind daher mit gewissen Abwärtsrisiken verbunden. 

Anhaltspunkte zur Beurteilung der betriebswirtschaftlichen Verfassung der Branchenunternehmen liefern die Angaben der amtlichen Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich, die derzeit bis 2019 vorliegen. In diesem Jahr erzielten die Architekturbüros durchschnittlich ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von gut 27 Prozent des Umsatzes. Die Branche befand sich damit in einer ausgesprochen guten finanziellen Lage. Im Krisenjahr 2020 dürfte sich die Situation allerdings auf ein angespanntes Niveau verschlechtert haben, wegen allgemein gestiegener Kosten bei gleichzeitig stagnierenden Umsätzen. Im Jahr 2021 hat sich die Ertragslage dann vielfach verbessert. Bei weiter steigenden Umsätzen werden die Erträge 2022 voraussichtlich im Mittel wieder ein gutes Niveau erreichen. 

Ein sehr wichtiges Thema in der Branche ist derzeit die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD). Für diese Richtlinie hat die Europäische Kommission Ende 2021 eine Überarbeitung vorgelegt, die neue und höhere energetische Anforderungen an Gebäude beinhalten. Unter anderem umfasst die EPBD eine Sanierungspflicht für Bestandsbauten der schlechtesten Effizienzklassen G und H, die spätestens bis zum Jahr 2033 erfüllt sein muss. Sollte die Sanierungspflicht in der vorgeschlagenen Form in nationales Recht umgesetzt werden, wären laut Bundesarchitektenkammer deutschlandweit rund 3 Millionen Gebäude betroffen. Dies verdeutlicht einmal mehr, dass die Nachfrage nach technischen Dienstleistungen für nachhaltiges Bauen und Sanieren perspektivisch weiter zunehmen wird und den hierauf spezialisierten Firmen gute Chancen bietet. 

Das "VR Branchen special" informiert kontinuierlich und aktuell über die zirka 150 wichtigsten Branchen der mittelständischen deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zur konjunkturellen Entwicklung und zur Ertragslage. Außerdem werden aktuelle Themen und Trends aus der jeweiligen Branche aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut (www.ifo.de) erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR. 

Journalisten können für ihre Berichterstattung ein Exemplar des Branchenberichtes anfordern. Bitte benutzen Sie dafür das Kontaktformular.
 


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Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)
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BVR - Feb 22, 2022, 8:54:18 AM

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