- Der Maschinenbau dürfte im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzwachstum von zwei Prozent erzielen. Damit zeigt sich die Branche in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld erfreulich widerstandsfähig. Sollten in naher Zukunft keine weiteren Belastungen auftreten, erscheint auch ein Umsatzplus von drei bis vier Prozent im Jahr 2017 möglich, so der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuell herausgegebenen und vom ifo Institut erstellten Branchenbericht.
Die Maschinenbauunternehmen generierten im Jahr 2015 mit rund einer Millionen Arbeitnehmern einen Produktionswert von insgesamt rund 200 Milliarden Euro. Rund drei Viertel der Maschinenbauerzeugnisse werden an ausländische Kunden geliefert. China ist mit einem Anteil von etwa zehn Prozent einer der wichtigsten außereuropäischen Abnehmer. Nach Jahren der ungebremsten Expansion waren die Ausfuhren nach China 2015 erstmals rückläufig. Dieser Rückgang hat sich im ersten Halbjahr 2016 verstärkt fortgesetzt. Auch die anhaltenden Sanktionen gegen Russland, das Brexit-Votum, die kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten und die weiterhin schlechte Wirtschaftslage in Lateinamerika belasten die Exportleistung des Maschinenbaus.
Obwohl das labile weltwirtschaftliche Umfeld den Maschinenbau belastet, stieg die Produktion in den ersten fünf Monaten von 2016 moderat um etwa ein Prozent an. Grund hierfür war ein Plus bei den außereuropäischen Auftragseingängen.
Nach Berechnungen des ifo Instituts, die sich auf das Jahr 2014 beziehen, erzielten die Unternehmen eine durchschnittliche Rendite vor Steuern von gut drei Prozent (3,4 Prozent). Diese lag damit oberhalb der für die Zeitspanne 2008 bis 2013 ermittelte Durchschnittsrendite (3,1 Prozent). Die Ertragslage kann daher als gut bewertet werden. In 2015 machte den Unternehmen ein deutlicher Anstieg der Löhne zu schaffen. Die fortgesetzte Verminderung der Materialpreise dämpfte den Renditenrückgang auf knapp drei Prozent. In 2016 hingegen geht das ifo Institut von einer guten Rendite (3,5 Prozent) aus, da die Löhne moderater steigen als 2015.
Auf die seit 2012 verhalten wachsende Weltwirtschaft haben die stark außenwirtschaftlich orientierten deutschen Maschinenbauer mit Maßnahmen zur Kostenkontrolle und einer verstärkten Prozessintegrierung reagiert. Einen wichtigen Schwerpunkt bildet dabei die systematische Integration der unter dem Schlagwort Industrie 4.0 zusammengefassten Technologien in den Produktionsprozess.
Das „VR Branchen special“ informiert in 100 Berichten über 160 vorwiegend mittelständisch geprägte Branchen der deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zu konjunkturellen Perspektiven und zur betriebswirtschaftlichen Situation. Außerdem werden Wettbewerbsposition und -fähigkeit, strategische Defizite und unternehmerische Optionen der jeweiligen Unternehmen aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut, München erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Jeden Monat erscheint ein Bündel von 16 bis 17 aktualisierten Berichten. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR.
Journalisten können den Branchenbericht beim BVR anfordern.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)