Vom Statistischen Bundesamt wurden im Jahr 2018 knapp 600 Getränkehersteller erfasst, die mit insgesamt rund 62.000 Beschäftigten einen Branchenumsatz von gut 22 Milliarden Euro erwirtschafteten. Von der Unternehmenszahl her wird die Branche stark durch kleine und mittelgroße Firmen dominiert.
Die Getränkeindustrie lässt sich in die vier Sparten Spirituosen, Traubenwein, Bier sowie Mineralwasser und Erfrischungsgetränke unterteilen, wobei den Herstellern von Mineralwassern und Erfrischungsgetränken sowie den Bierbrauereinen umsatzmäßig die größte Bedeutung zukommt. Die Erzeugnisse der Branchenunternehmen werden vor allem für den inländischen Markt produziert. Lediglich 13 Prozent des Gesamtumsatzes werden mit dem Ausland erzielt.
Das gesamtwirtschaftliche Umfeld gibt der Branchenkonjunktur weiterhin Rückenwind. Die privaten Konsumausgaben dürften 2020 im Zuge eines zwar verlangsamten, aber anhaltenden Beschäftigungsaufbaus und höherer Tariflöhne weiter zulegen. Zudem werden die Getränkehersteller wegen der Fußball-Europameisterschaft zusätzliche Nachfrageimpulse erhalten. Darüber hinaus lassen die Ergebnisse von Unternehmensumfragen Preisanhebungen erwarten, die sich ebenfalls steigernd auf die Umsatzentwicklung auswirken dürften. Der prognostizierte Umsatzzuwachs setzt aber voraus, dass das Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen wird.
Erste Anhaltspunkte zur Bewertung der Ertragslage in der Branche liefern die Daten der amtlichen Kostenstrukturstatistik, die derzeit bis zum Jahr 2017 vorliegen. Demnach erzielten die Getränkehersteller in diesem Jahr im Mittel ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von rund sechs Prozent des Bruttoproduktionswertes. Die Ergebnisse von Unternehmensumfragen signalisieren, dass sich die Ertragslage 2018 und 2019 eher verbessert als verschlechtert hat. Die Ertragslage sollte angesichts steigender Umsätze 2020 im Branchendurchschnitt gut bleiben.
Ein auch in der Getränkeindustrie viel diskutiertes Thema ist die Einführung des sogenannten Nutri Score. So plant die Bundesregierung noch in diesem Jahr, ergänzend zu der bereits verpflichtenden Nährwerttabelle bei Lebensmitteln, auf freiwilliger Basis eine fünfstufige Nährwertkennzeichnung nach dem Ampelprinzip einzuführen. Der Nutri Score soll den Verbraucher ermöglichen, sich auf einem Blick über die Nährstoffzusammensetzung eines Produktes zu informieren.
Das "VR Branchen special" informiert kontinuierlich und aktuell über die zirka 150 wichtigsten Branchen der mittelständischen deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zu konjunkturellen Entwicklung und zur Ertragslage. Außerdem werden aktuelle Themen und Trends aus der jeweiligen Branche aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut (www.ifo.de) erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR.
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