Gemäß den jüngsten Angaben der amtlichen Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich sind im Garten- und Landschaftsbau bundesweit rund 36.000 Betriebe tätig, die mit gut 207.000 Beschäftigten zusammen einen Jahresumsatz von etwa 13,5 Milliarden Euro erwirtschaften. Die Zahl der Branchenunternehmen ist in den zurückliegenden Jahren enorm gestiegen. So weist die Strukturerhebung für 2018 gut 40 Prozent mehr Unternehmen aus als noch fünf Jahre zuvor. Die Branche wird zahlenmäßig überwiegend von kleinen und mittelständischen Firmen geprägt. Im übergeordneten Bereich der Gebäudedienstleistungen erzielen mehr als 90 Prozent der Unternehmen einen Jahresumsatz von weniger als 1 Millionen Euro.
Der Garten- und Landschaftsbau ist schon länger auf Wachstumskurs. In den 2010er Jahren expandierte der Branchenumsatz jährlich um mindestens 4 Prozent, getrieben von der soliden Baukonjunktur und der vielfach positiven Konsumentenstimmung. Im Jahr 2019 lag der Umsatzzuwachs bei gut 6 Prozent. Der Ausbruch der Coronakrise hat die Branchenkonjunktur bislang nur wenig belastet. Im Gegenteil: Für viele Unternehmen zeichnet sich angesichts des verstärkten Trends zum Rückzug in das häusliche Privatleben (Cocooning) ein ausgesprochen gutes Geschäftsjahr ab. Hierauf deuten auch die Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen hin. Demnach hat sich das Geschäftsklima der Unternehmen mit Schwerpunkt Gebäudebetreuung sowie Garten- und Landschaftsbau, nach einer Abkühlung zu Jahresbeginn, zuletzt wieder sichtlich erholt. Im kommenden Jahr 2021 dürfte das solide Privatgartengeschäft für einen weiter steigenden Branchenumsatz sorgen.
Als Ausgangspunkt zur Beurteilung der Ertragslage der Branchenunternehmen kann der aktuelle Betriebsvergleich des Bundesverbandes des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus herangezogen werden, der sich auf das Jahr 2018 bezieht. Ja nach Umsatzgrößenklasse erzielten die einbezogenen Garten- und Landschaftsbaubetriebe in diesem Jahr ein betriebswirtschaftliches Ergebnis zwischen gut 4 und knapp 7 Prozent der Betriebsleistung. Die Ertragslage ist damit im Branchendurchschnitt als gut zu bezeichnen. An dieser Einstufung dürfte sich auch 2020 nichts Wesentliches ändern, obgleich krisenbedingt zuweilen Auftragsstornierungen, Personalausfall und steigende Krankheitskosten zu verzeichnen sind. Bei anhaltend positiven Umsatzverlauf kann 2021 ebenfalls mit im Durchschnitt guten Erträgen gerechnet werden.
Auch im Garten- und Landschaftsbau sind die Belange von Klimaschutz und Biodiversität wichtige Themen, da sie unter anderem mehr städtisches Grün erforderlich machen. Die Bedeutung von städtischen Grünanlagen ist im Zuge der Coronakrise nochmals gestiegen. Mit der erhöhten Nutzung dieser Anlagen wurden Schwachstellen, beispielsweise beim Pflegezustand, verstärkt erkannt. Die Geschäfte mit dem städtischem Grün dürften daher, wenn überhaupt, nur kurzfristig durch die Krisenfolgen gebremst werden.
Das „VR Branchen special“ informiert kontinuierlich und aktuell über die zirka 150 wichtigsten Branchen der mittelständischen deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zu konjunkturellen Entwicklung und zur Ertragslage. Außerdem werden aktuelle Themen und Trends aus der jeweiligen Branche aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut (www.ifo.de) erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR.
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