- Die Bundesbürger nehmen trotz historisch niedriger Zinsen das Sparen für die Altersvorsorge weiterhin ernst. Nach aktuellen Zahlen der Bundesbank lag die Sparquote der privaten Haushalte im vergangenen Jahr mit 9,7 Prozent nahe ihrem langjährigen Durchschnitt der vergangenen zwanzig Jahre von 9,8 Prozent. Die in der Gesamtheit überraschend robuste Spartätigkeit sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, welchen Schaden die niedrigen Zinsen für die private Altersvorsorge anrichten. "Der fehlende Zinseszinseffekt mindert die Erträge aus der privaten Altersvorsorge erheblich. Viele Bundesbürger dürften die Vorsorgelücke, die durch den Rückgang des gesetzlichen Rentenniveaus entsteht, mit ihrer bestehenden Vorsorge nicht schließen“, warnt Dr. Andreas Martin, Vorstand des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).
Angesichts dieser Belastungen begrüßt der BVR das Vorhaben der Bundesregierung, die betriebliche Altersvorsorge zu stärken. Eine besondere Unterstützung von Geringverdienern sei dabei von großer Bedeutung. Der Plan einer Förderung der privaten Altersvorsorge müsse aber über eine Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge hinausgehen. „Mittelfristig erwarten wir keine Rückkehr der Zinsen auf Niveaus von vor dem Ausbruch der Finanzmarktkrise. Eine ganzheitlichere Stärkung der privaten Altersvorsorge sollte auch eine Anhebung der staatlichen Fördersätze für die Riesterrente beinhalten“, so Martin. So sei die Grundzulage seit der Einführung der Riesterrente nicht erhöht worden, obwohl sich die Bruttolöhne und -gehälter im gleichen Zeitraum um gut ein Viertel erhöht hätten.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)