"Es ist verfrüht, jetzt über weitere Schritte bei der europäischen Einlagensicherung zu diskutieren. Immer noch variieren die Bestände an notleidenden Krediten in Bankbilanzen von Land zu Land stark. Die Quoten lagen Ende 2018 beispielsweise bei 1,3 Prozent in Deutschland, 8,3 Prozent in Italien und 41,2 Prozent in Griechenland. Die Frage der Behandlung von risikoreicheren Staatsanleihen in Bankbilanzen ist trotz der sehr unterschiedlichen Staatsverschuldung in der Euro-Zone noch nicht einmal ansatzweise adressiert worden. Für die Stabilität der Euro-Zone ist die Lösung dieser Probleme jedoch vorrangig”, erklärt BVR-Präsidentin Marija Kolak.
"Der weitere Risikoabbau in der Euro-Zone hat oberste Priorität. Zudem gibt es keinen akuten Handlungsbedarf, denn mit der Einlagensicherungsrichtlinie aus 2014 wurden die Anforderungen für alle Sicherungssysteme in der EU harmonisiert, damit jeder Euro Einlage in jedem Mitgliedsstaat gleich abgesichert ist. Zudem existiert mit dem Einheitlichen Abwicklungsmechanismus bereits ein solidarischer Auffangmechanismus für große, grenzüberschreitend tätige Banken in der Euro-Zone", sagt DSGV-Präsident Helmut Schleweis.
Beide Spitzenvertreter unterstreichen, dass Subsidiarität zu den Kerntugenden der EU gehöre. Ein lokales Feuer müsse auch lokal bekämpft werden können. Regionale Kreditinstitute wie Sparkassen und Volksbanken brauchten den Verbund, und die institutssichernden Systeme dieser Verbünde müssten anerkannt bleiben. Wer ja sage zur Vielfalt im Bankenmarkt, müsse auch den Fortbestand der Verbundsysteme gewährleisten.
Die in dieser Pressemitteilung genannten Quoten für Bestände an notleidenden Krediten stammen aus dem EBA Risk Dashboard (aktuelle Werte aus Q4/2018): https://eba.europa.eu/risk-analysis-and-data/risk-dashboard
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Michaela Roth
Deutscher Sparkassen- und
Giroverband
Avenue des Nerviens 9-31, 1014 Brüssel
Tel: +32 2 740 16 43
Fax: +32 2 740 16 17
Michaela.Roth@dsgv.de
www.dsgv.de
Melanie Schmergal
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
Schellingstr. 4, 10785 Berlin
Tel: +49 30 2021 1300
Fax: +49 30 2021 1905
Schmergal@bvr.de
www.bvr.de