- Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) wird der allgemeine Preisauftrieb in naher Zukunft etwas an Fahrt aufnehmen. In seinem heute veröffentlichten Konjunkturbericht prognostiziert der BVR, dass die deutsche Inflationsrate von etwa 0,2 Prozent im Jahresdurchschnitt 2015 auf rund 1 Prozent in 2016 steigen wird.
"Treibender Faktor für den sich abzeichnenden Anstieg der Inflationsrate sind die Energiepreise, deren entlastende Wirkung allmählich zu Ende geht", so BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. In seiner Prognose geht der BVR davon aus, dass sich der Ölpreis der Nordseesorte Brent von rund 50 US-Dollar je Barrel im dritten Quartal 2015 auf etwa 60 US-Dollar im Jahresendquartal 2016 erhöhen wird. Die Wahrscheinlichkeit des Abgleitens in eine Deflation ist demnach gering. Auch im Euroraum als Ganzes sei im Zuge der Stabilisierung der Energiepreise mit einer höheren Inflationsrate zu rechnen.
Vor dem Hintergrund der aufwärtsgerichteten Inflationsaussichten sei die Europäische Zentralbank (EZB) gefordert, ihren geldpolitischen Kurs zu überprüfen. "Eine weitere Lockerung der Geldpolitik, wie sie von mehreren Mitgliedern des EZB-Rats für die nächste Sitzung am 3. Dezember in Aussicht gestellt wurde, passt nicht zur sich bessernden Wirtschaftslage im Euroraum. Stattdessen sollte sich die EZB nach dem Auslaufen des Anleihekaufprogramms im September 2016 auf einen schrittweisen Ausstieg aus der sehr lockeren Geldpolitik vorbereiten", so Martin weiter.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)