„Präsident Macron hat Europa wieder zurück auf die öffentliche Tagesordnung gebracht. Wir diskutieren wieder über Europa, wir streiten wieder über Europa. Eine solche Debatte ist uneingeschränkt positiv“, so Kolak.
Kolak verwies aus der Sicht der Wirtschaft im Allgemeinen und aus Sicht der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken darauf, dass in der Dezentralität ein Erfolgsfaktor auch für Europa liege: „Subsidiarität und Dezentralität sind prägende Prinzipien eines erfolgreichen europäischen Wirtschafts- und Währungsraums. Ich bin davon überzeugt, dass es Europa stark macht, wenn die Mitgliedsstaaten von ihren Nachbarn lernen.“ Als Beispiele nennt Kolak die skandinavischen Ansätze zum E-Government oder auch das duale System der deutschen Ausbildung.
Einen weiteren Erfolgsfaktor sieht Kolak im Zusammenwirken von Risiko und Verantwortung: „Gerade bei den nationalen Risiken ist in Europa noch viel zu tun. Wichtig bleibt, die handelnden Banken nicht aus der Haftung und die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union nicht aus der Reformverantwortung zu entlassen.“ So müsse man zum Beispiel, bevor man über eine Zentralisierung der Einlagensicherungen in Europa rede, ein einheitliches Insolvenzrecht schaffen und die gefährlich hohen maroden Kredite in Europa abbauen. Kolak: „Das Haftungsprinzip schafft gute Anreize und stärkt letztlich den Zusammenhalt in Europa, davon bin ich überzeugt.“
Mit ihrem langjährigen Sponsoring des Internationalen Karlspreises zu Aachen – dieser wird an Christi Himmelfahrt verliehen – bekennen sich die deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken klar zur Europäischen Union als Garant für Frieden, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, aber auch für den Lebensstandard und für die aus dem Binnenmarkt hervorgehende wirtschaftliche Leistungsfähigkeit.