Zuvor hatte BVR-Präsidentin Marija Kolak in ihrer Eröffnungsrede davor gewarnt, dass die Europäische Kommission quasi „durch die Hintertür“ versuche, Veränderungen bei der Einlagensicherung herbeizuführen, in dem sie den Schwerpunkt auf die Ausweitung neuer Abwicklungsregeln, im sogenannten Krisenmanagement verlagere. „Die Idee, kleine und mittlere Banken künftig in Brüssel abzuwickeln, stößt auf unseren schärfsten Widerstand, denn sie verletzt alle Regeln der Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit“, sagte Kolak. Das Beispiel der gescheiterten englisch-australischen Greensill Bank zeige, welche Fehlanreize durch eine vergemeinschaftete Einlagensicherung entstehen können.
Die Bundesregierung solle eine klare Haltung zu EDIS einnehmen: Der Abbau notleidender Kredite, eine Kapitalunterlegung von risikoreichen Staatsanleihen und eine Vereinheitlichung des Insolvenzrechts seien essenziell. „Solange diese Vorbedingungen nicht erfüllt sind, wäre es unter Stabilitätsgesichtspunkten unangemessen, ja fatal, die Bankenunion mit einer vergemeinschafteten Einlagensicherung voranzutreiben. Wir werden auch die zukünftige Bundesregierung daran erinnern“, so Kolak weiter.