Danach erhöhen sich die Gehälter der Mitarbeiter um insgesamt 2,7 Prozent in zwei Stufen: am 1. April 2017 um 1,5 Prozent und zum 1. August 2018 um weitere 1,2 Prozent. Auszubildende bekommen eine überproportionale Vergütungserhöhung in zwei Schritten von insgesamt 80 Euro. Noch im Dezember des laufenden Jahres erhalten Mitarbeiter und Auszubildende eine Einmalzahlung in Höhe von 10 Prozent ihrer Monatsvergütung, maximal 475 Euro. Der Abschluss hat eine Laufzeit von 31 Monaten.
Arbeitgeberverhandlungsführer Jürgen Kikker erklärt: "Das ist ein verantwortungsvoller Abschluss, der die Ergebnisse des laufenden Geschäftsjahres, aber auch den aus Niedrigzinsphase und Regulierung resultierenden Druck auf die Bankenbranche berücksichtigt. Beide Seiten sind bis an die Grenzen des für sie Vertretbaren gegangen.“
Dem Thema betriebliche Altersvorsorge kam in den Tarifverhandlungen vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und eines sinkenden gesetzlichen Rentenniveaus große Bedeutung zu. Bereits heute unterstützt die große Mehrheit der Volksbanken und Raiffeisenbanken ihre Mitarbeiter dabei, für das Alter vorzusorgen. Für die Fälle, in denen sich der Arbeitgeber nicht beteiligt, sieht der Tarifabschluss vor, dass dieser künftig einen Beitrag leistet. Der Zuschuss orientiert sich an den arbeitgeberseitig eingesparten Sozialversicherungsbeiträgen bei Entgeltumwandlung. Diese Regelung ergänzt den Demografietarifvertrag, der bereits Ansprüche auf einen Präventionstag und auf rentennahe Teilzeit beinhaltet.
Außerdem ermöglicht der Tarif den Parteien vor Ort, die Gehaltssteigerungen in tageweise Freistellung von bis zu sechs Tagen pro Jahr umzuwandeln. Diese Regelung ist befristet bis 2019 und kann betrieblich um zwei weitere Jahre verlängert werden. Arbeitgeber und Arbeitnehmer können dies einzelvertraglich regeln. Darüber hinaus kann über eine freiwillige Betriebsvereinbarung auch ein Rechtsanspruch für die Mitarbeiter oder eine verbindliche Freistellung geregelt werden. „Die Mitarbeiter erhalten so mehr Gestaltungsspielraum zum Beispiel für die Familie“, erläutert Kikker, „außerdem stützt die Regelung die Beschäftigungsfähigkeit der Banken.“
Weitere Elemente des Tarifpaketes sind die Verlängerung der Tarifverträge zur Altersteilzeit und zu den Langzeitkonten bis ins Jahr 2019.
Der AVR vertritt die Interessen des genossenschaftlichen Bankensektors – darunter rund 1.000 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die DZ BANK – mit rund 165.000 Beschäftigten.
Verhandlungsführer ist Bankdirektor Jürgen Kikker, Vorstandsmitglied der Vereinigten Volksbank eG in Hude.
Ein Portraitfoto des Verhandlungsführers Jürgen Kikker für die redaktionelle Berichterstattung ist abrufbar unter www.avr.org > Presse.