Matthias Hönisch, Zahlungsverkehrsexperte beim BVR
- Das Gut "Urlaub" genießt bei den Bundesbürgern weiterhin hohe Priorität: Die Reiselust ist ungebrochen, der Tourismus bleibt trotz Krisen ein dynamischer Wachstumsmarkt. Wer sich in den schönsten Wochen des Jahres auf den Weg ins Ausland macht, sollte nicht nur den Urlaub selbst, sondern auch die Wahl des Zahlungsmittels sorgfältig planen. So ist es ratsam, sich nicht nur auf ein Zahlungsmittel zu verlassen. "Eine Kombination aus Bargeld, girocard (früher ec-Karte) und Kreditkarte sowie gegebenenfalls Reiseschecks ist für die Reise am sichersten", empfiehlt Matthias Hönisch, Zahlungsverkehrsexperte beim Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).
Je nachdem wohin die Reise geht, sollte jeder bei der persönlichen Reisekasse auf den richtigen Mix der Zahlungsmittel achten. Eine kleine Summe an Bargeld in der Landeswährung für die ersten Stunden nach der Ankunft - sei es für das Taxi, einen Snack oder kleine Besorgungen - sollte auf jeden Fall mit in der Tasche stecken. "Denn nicht immer ist es schon direkt nach Ankunft möglich, Geld zu tauschen oder am Automaten abzuheben", so Hönisch. Unabhängig davon, ob Reisende in einem Land mit dem Euro bezahlen können oder Bargeld in Landeswährung umtauschen, bekommen sie bei Verlust oder Diebstahl hierfür keinen Ersatz. "Deshalb sollte man aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 100 bis 200 Euro Bargeld beziehungsweise den entsprechenden Gegenwert in der Währung des Urlaubslandes mit auf die Reise nehmen", betont Hönisch. Zu beachten sei außerdem, dass einige Länder die Einfuhr der Landeswährung nur in einem begrenzten Umfang erlauben. Detaillierte Informationen zu den Einfuhrbedingungen und auch zu Visumsfragen liefere die Homepage des Auswärtigen Amts. Die girocard zählt zu den sichersten Zahlungsmitteln Insbesondere für den Urlaub in Deutschland oder auch im europäischen Ausland sind Reisende mit der girocard bestens gewappnet. Allein in Deutschland stehen allen Kunden im Einzelhandel mehr als 750.000 girocard- (electronic-cash)Terminals für die bargeldlose Zahlung zur Verfügung. "Mit unserer VR-BankCard beispielsweise kann man zudem bundesweit an über 19.500 Geldautomaten innerhalb des BankCard-Servicenetzes der Volksbanken und Raiffeisenbanken zumeist kostenlos oder sehr kostengünstig Bargeld abheben", erläutert Hönisch.
Kreditkarten als "Weltenbummler"
Kreditkarten ermöglichen Reisenden in Deutschland, Europa und der ganzen Welt ein hohes Maß an finanzieller Freiheit. Weltweit kann mit ihnen bei nahezu 30 Millionen Akzeptanzstellen (Geschäften, Hotels, Tankstellen, Restaurants) bezahlt werden. Manche Dienstleistungen - etwa die Anmietung eines Mietwagens oder die Reservierung eines Hotels - sind im Übrigen häufig an die Nutzung einer Kreditkarte gebunden. Die Kreditkarte bietet im Urlaub auch einen weltweiten Notfallservice. Bei Kartenverlust werden Kunden bei Bedarf innerhalb von kürzester Zeit mit Bargeld oder einer Ersatzkarte versorgt. Auf Wunsch können zudem zusätzliche Leistungen und Versicherungspakete - etwa eine Reiserücktrittskostenversicherung, eine Auslandsreise-Krankenversicherung oder eine Reise-Service-Versicherung - in Anspruch genommen werden.
Kartenverlust im Ausland - was tun?
Wurde die Kredit- oder die girocard gestohlen, aus unerklärlichen Gründen am Geldautomaten eingezogen oder sind Geheimzahl oder Kartendaten möglicherweise an Dritte gelangt, ist schnelles und bedachtes Handeln gefragt. Die Karte sollte sofort bei der ausgebenden Bank oder aber über die zentralen Sperrannahmedienste für den weiteren Gebrauch gesperrt werden. Denn: Eine schnelle Sperrung der Karte kann größere Schäden und Unannehmlichkeiten verhindern. Die Kreditkarte der Volksbank oder Raiffeisenbank kann beispielsweise aus dem Ausland unter der Rufnummer +49-(0)-1805-585-252 und die VR-BankCard über die Rufnummer +49-(0)-1805-021-021 oder die +49-116-116 (nur aus dem Ausland gebührenpflichtig) an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr gesperrt werden.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)