Genossenschaftsbanken seien, so die Studie, aufgrund ihres Geschäftsmodells, wonach Kunden zugleich Eigentümer der Bank sein können, der "Customer champion" in Europa. EACB-Präsident Dr. Christopher Pleister, zugleich Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR): "Studien wie der Oliver Wyman Report belegen die Zukunftsfähigkeit des genossenschaftlichen Geschäftsmodells. Es ist in der Bankenlandschaft in der Tat einzigartig und von hohem Wert, dass eine Bank privat organisiert ist, also ihren Mitgliedern, die ihre Kunden sind, in Form von Genossenschaftsanteilen gehört, und darüber hinaus für sie in Stadt und Land mit einem weit verzweigten Bankennetz vertreten ist. Während einige Branchenvertreter nach einem Bankenchampion suchen, beweisen Genossenschaftsbanken, dass sie für ihre Kunden der Champion sind." EACB-Präsident Pleister wies auf die enorme Stabilität der Genossenschaftsbanken hin, die gerade in Zeiten der aktuellen Verwerfungen am Finanzmarkt eine unverzichtbare Rolle spiele: "Wir konzentrieren uns auf die Mitglieder und Kunden, nicht auf den schnellen Gewinn. Wir entwickeln Produktinnovationen, zum Beispiel im Bereich Existenzgründerfinanzierung, die aus den täglichen Erfahrungen unserer Bankmitarbeiter im Kontakt mit den Kunden resultieren, und nicht, weil irgendein Trend der Branche dies vorgibt. Als regional tätige Institute verfügen Genossenschaftsbanken über einen stabilen Einlagenüberhang, vor allem durch die Spareinlagen. Sie weisen daher – weitgehend unabhängig von internationalen Entwicklungen - eine hohe Liquidität aus, die vor allem die kontinuierliche Kreditvergabe an den Mittelstand ermöglicht. Gerade im Zuge der aktuellen Kapitalmarktgeschehnisse spüren wir, dass unsere Kunden diese Kombination aus Verlässlichkeit und Vitalität bei Genossenschaftsbanken schätzen. Wir glauben, dass das Genossenschaftsmodell die beste Form des Bankmanagements ist und damit maßgeblich zu einem pluralistischen und stabilen Markt beiträgt", erläuterte Pleister. Dies werde auch zunehmend auf politischer Ebene in Brüssel anerkannt. So hatte Günter Verheugen, Vizepräsident der Europäischen Kommission und EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie, erst im Dezember letzten Jahres betont, dass Genossenschaftsbanken durch ihre Verbindungen zur lokalen Wirtschaft eine tragende Rolle bei der Unternehmensfinanzierung spielen. Rund 150 Repräsentanten europäischer Genossenschaftsbanken aus 28 Ländern, Politiker und Top-Manager kommen auf der 3. Convention der European Association of Co-operative Banks (EACB) in Brüssel zusammen. Die jährliche Tagung dient als Forum, um die aktuellen Herausforderungen und Perspektiven der Genossenschaftsbanken in Europa zu erörtern. Zu den Vortragenden zählen beispielsweise Jörg Decressin, Leiter der Europaabteilung des Internationalen Währungsfonds (IWF), Elemér Terták, Leiter des Direktorats Finanzinstitution der EU-Kommission und Pier Carlo Padoan, Stellv. Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Pervenche Berès vom Europäischen Parlament spricht als Mitglied und Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Währung (ECON) über die Rolle der Genossenschaftsbanken im Kontext der aktuellen Entwicklungen des Finanzmarkts. Contact : EACB General Manager: Herve Guider (Tel : +32 2 230-11-24) h.guider@eurocoopbanks.coop Das Programm der EACB-Tagung ist abrufbar unter www.eurocoopbanks.coop. Druckfähige Fotos von der EACB-Tagung sind ab 13 Uhr auf der BVR-Homepage abrufbar. Die Studie ist bei Oliver Wyman erhältlich: Julia Reichmann, Oliver Wyman, julia.reichmann@oliverwyman.com, +44 20 7852 7372 Jason Nisse, Fishbum Hedges, jason.nisse@fishburn-hedges.co.uk, +44 20 7839 4321 Über die EACB: Die European Association of Co-operative Banks (EACB – dt.: Europäische Vereinigung der Genossenschaftsbanken) ist die Stimme der Genossenschaftsbanken in Europa. Die EACB vertritt die Interessen von 28 genossenschaftlichen Bankenverbänden auf europäischer Ebene. Die 1970 gegründete Organisation fördert die Kooperation zwischen ihren Mitgliedern und repräsentiert den genossenschaftlichen Bankensektor sowohl bei EU-Institutionen als auch bei der Europäischen Zentralbank. Mit 4.500 Instituten und 63.000 Zweigstellen sind Genossenschaftsbanken innerhalb der Europäischen Union breit vertreten und spielen eine führende Rolle im Finanz- und Wirtschaftsraum Europa. Das Bankgeschäft mit 140 Millionen Kunden, hauptsächlich Privatkunden und mittelständische Firmenkunden sowie Gemeinden, hat eine langjährige Tradition. Die Genossenschaftsbanken in Europa haben 47 Millionen Mitglieder, beschäftigen 730.000 Mitarbeiter und halten einen durchschnittlichen Marktanteil in Höhe von 20 Prozent.