- Als schlüssig bezeichnet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) die heutige Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,5 Prozent anzuheben. BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin: "Mit ihrer Politik einer frühzeitigen und behutsamen Straffung des geldpolitischen Kurses befindet sich die Europäische Zentralbank auf dem richtigen Weg. Indem die EZB allmählich den Fuß vom Gaspedal nimmt, sorgt sie dafür, dass sie sich nicht mit zu großer Geschwindigkeit in unwegsames Gelände begibt."
Noch seien die langfristigen Inflationsrisiken überschaubar. Die breit abgegrenzte Geldmenge M3 und das Wachstum der Kredite an den privaten Sektor nähmen aktuell nur in maßvollem Tempo zu.
Angesichts des hohen Verbraucherpreisanstiegs von aktuell 2,7 Prozent sei aber Vorsicht angebracht. Der Verbraucherpreisanstieg werde zwar vor allem von den Energiepreisen getrieben und dürfte in den kommenden Monaten wieder zurückgehen. Es sei aber auch bei den weniger schwankungsanfälligen Preisen ein Aufwärtstrend erkennbar. Gleichzeitig schreite die Erholung der Konjunktur im Euroraum insgesamt voran. Zu erwarten sei, dass die Wirtschaft des Euroraums in diesem und dem kommenden Jahr in etwa im Rahmen der Produktionsmöglichkeiten expandieren werde. Die Konjunktur benötige daher immer weniger die Unterstützung der Geldpolitik in Form niedriger Leitzinsen.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)