- Dem aktuellen Konjunkturbericht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zufolge dürfte der Anstieg der Verbrauchpreise im kommenden Jahr moderat bleiben. "Wir gehen davon aus, dass die deutsche Inflationsrate geringfügig von 1,6 Prozent im Jahresdurchschnitt 2013 auf 1,8 Prozent in 2014 steigen wird", so Dr. Andreas Bley, Chefvolkswirt des BVR. Nach den heute veröffentlichten ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes liegt die Inflationsrate im November mit 1,3 Prozent auf einem etwas niedrigeren Stand.
Längerfristig sei der Inflationsausblick aber weniger freundlich. Perspektivisch drohe die Wirtschaftspolitik zum Inflationstreiber zu werden. "Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Einführung eines allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro je Stunde und die Gefahr weiter steigender Strompreise, sollte die angekündigte Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes nicht zügig vorgenommen werden, könnten die Inflationsrate für einen längeren Zeitraum über die 2-Prozent-Marke steigen lassen", so Bley weiter.
Gemäß den ersten amtlichen Schätzungen ist die Inflationsrate im November 2013 gegenüber dem Vormonat leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent gestiegen. Während die Energiepreise gegenüber dem Vorjahr etwas sanken (-0,3 Prozent), mussten die Verbraucher für Nahrungsmittel erneut erheblich mehr Geld aufwenden (+3,2 Prozent).
Trotz des jüngsten Rückgangs bei den Energiepreisen gehörten diese neben den Lebensmittelpreisen in den vergangenen Jahren zu den stärksten Inflationstreibern. So war der Anstieg der Nahrungsmittel- beziehungsweise Energiepreise im Zeitraum von 2003 bis 2012 mit Beiträgen von 0,3 beziehungsweise 0,6 Prozentpunkten für gut die Hälfte der jährlichen Gesamtteuerung von 1,6 Prozent verantwortlich.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)