- Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) rechnet in seiner aktuellen Konjunkturanalyse nur mit einem langsamen Rückgang der Inflation.
„Auch wenn die Geldpolitik ihren Zenit erreicht haben dürfte, kann ein weiterer Zinsschritt der EZB derzeit nicht ausgeschlossen werden. Die Zeit für Zinssenkungen ist aber noch nicht gekommen“, so BVR-Chefvolkswirt Dr. Andreas Bley. Erst wenn sich die Teuerung sichtbar in Richtung der geldpolitisch gebotenen Zwei-Prozent-Zielmarke angenähert habe, sei mit ersten Lockerungsschritten zu rechnen, um die Wirtschaft des Euroraums wieder anzukurbeln. Der BVR erwarte dies frühestens im zweiten Halbjahr 2024. „Eine zu frühe Zinswende könnte die erzielten Erfolge in der Inflationsbekämpfung gefährden“, mahnt Bley.
Modellbasierte Prognosen des BVR lassen für den Jahresdurchschnitt 2023 in Deutschland eine Inflationsrate von 6,0 Prozent erwarten. Für 2024 zeichnet sich ein Rückgang der Teuerungsrate auf 3,25 Prozent ab, wobei auch die durch den neuen Nahostkrieg gestiegenen Risiken für die Preisentwicklung in der Prognose berücksichtigt worden seien.
Im Hinblick auf die Kernrate, ohne Berücksichtigung der vielfach stark schwankenden Energiepreise, prognostiziert der BVR bei einem schwindenden Druck von Seiten der Lohnstückkosten und der Stückgewinne eine Verminderung von 6,2 Prozent im laufenden Jahr auf 3,1 Prozent im kommenden Jahr.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)