- Anzeichen einer Immobilienpreisblase in Deutschland sind aktuell nicht zu erkennen. Langfristig betrachtet sollte aber möglichen Fehlentwicklungen am deutschen Immobilienmarkt, die aufgrund eines anhaltend niedrigen Zinsniveaus entstehen könnten, entgegengewirkt werden. Zu diesem Schluss kommt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem jüngsten Konjunkturbericht.
"Die jüngsten Preisanstiege bewegen sich noch im Rahmen einer Erholung der Preisniveaus am Immobilienmarkt nach mehr als zehn Jahren der Stagnation. Dennoch muss zügig an Maßnahmen gearbeitet werden, um Risiken für die Finanzstabilität begegnen zu können. Wir begrüßen daher die von der Bundesregierung geplante Schaffung eines Ausschusses für Finanzstabilität. Deutschland würde damit eine effektive nationale makroprudentielle Aufsichtsstruktur erhalten", so BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin. Mit der Errichtung der neuen Strukturen solle aber auch ein effizienter Werkzeugkasten vorbereitet werden, damit im Fall künftiger Fehlentwicklungen schnell die adäquaten stabilitätspolitischen Antworten gegeben werden können. Die Instrumente sollten dabei dem Anspruch einer hohen Wirksamkeit bei gleichzeitig geringen Nebeneffekten auf die volkswirtschaftlich erforderliche Versorgung der Wirtschaft mit Finanzdienstleistungen gerecht werden.
Darüber hinaus müsse die Politik langfristig die in Deutschland ausgeprägten heterogenen Wohnungsmarktstrukturen bewahren. Dazu gehöre in erster Linie der private, aber auch der genossenschaftliche Mietwohnungsmarkt, die eine Alternative zum selbstgenutzten Immobilienbesitz darstellen. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass ein vielfältiges Angebot verschiedener Wohnformen die Stabilität von Immobilienmärkten erhöht.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)