"Die Differenz zwischen dem Bundesland mit dem höchsten und dem niedrigsten Geldvermögensniveau reduzierte sich deutlich", erläutert BVR-Präsident Uwe Fröhlich die Studie des Verbandes, die auf Zahlen der Einkommens- und Verbraucherstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes basiert. Während in den westdeutschen Ländern die Geldvermögensbildung im Schnitt jährlich um knapp drei Prozent anstieg, expandierte das Geldvermögen in den neuen Bundesländern seit 1993 mit gut 6,2 Prozent deutlich stärker. Im Jahr 1993 verfügte ein Haushalt in Bayern über das 3,8-fache des Bundeslandes mit dem geringsten Geldvermögen pro Haushalt, Sachsen-Anhalt. Bis zum Jahr 2008 verringerte sich dieses Verhältnis deutlich. Das durchschnittliche Geldvermögen pro Haushalt in Bayern sank auf das 2,3-fache des Haushaltseinkommens in Sachsen-Anhalt. Insgesamt wuchs das Geldvermögen der privaten Haushalte seit den frühen 90er Jahren in Deutschland deutlich kräftiger als die Wirtschaft insgesamt. Das Finanzvermögen der Bundesbürger erhöhte sich von 1993 bis 2008 um knapp 70 Prozent, während das Bruttoinlandsprodukt im gleichen Zeitraum mit 47 Prozent deutlich weniger stark anstieg. Die Bundesbürger verfügten in 2008 nach Angaben der EVS im Schnitt über ein Geldvermögen in Höhe von 47.700 Euro. Nach Ansicht des BVR zeigen die Zahlen auch, dass weiterhin markante regionale Unterschiede im Geldvermögen der privaten Haushalte zwischen Ost und West bestehen werden. So sei ein rasches Aufschließen der neuen an die alten Bundesländer in den nächsten Jahren nicht zu erwarten, zumal sich der Aufholprozess der ostdeutschen Länder seit den 90er Jahren abgeschwächt habe. Werde das Geldvermögen in Niedersachsen als Messlatte der Konvergenz verwendet und eine leicht nachlassende Dynamik des Aufholprozesses angenommen, dürfte Thüringen als erstes neues Bundesland frühestens im Jahr 2030 den Aufholprozess abschließen.