- Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) rechnet in seinem aktuellen Konjunkturbericht mit einer weiteren Entspannung des Insolvenzgeschehens in 2014. "Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Firmenpleiten in diesem Jahr um 4,3 Prozent auf rund 25.000 sinken wird", sagte Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des BVR. Dies wäre der niedrigste Stand seit 1995. Die BVR-Prognose fußt auf der Annahme, dass die preisbereinigte Wirtschaftsleistung Deutschlands in 2014 um 1,8 Prozent zulegen wird.
"Neben dem Wirtschaftswachstum tragen auch die günstigen strukturellen Rahmenbedingungen zur weiteren Entspannung des Insolvenzgeschehens bei", so Martin weiter. Die durchschnittliche Eigenkapitalausstattung der Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren spürbar erhöht. Sie sind besser in der Lage, wirtschaftlich schwierige Phasen zu überstehen. Darüber hinaus wirken sich auch die verbesserte Situation des Baugewerbes und die Effekte der letzten großen Arbeitsmarktreformen stabilisierend aus. Die traditionelle hohe Insolvenzanfälligkeit im Baugewerbe und im Handel habe sich daher deutlich vermindert.
Nach Einschätzung des BVR wird das Insolvenzgeschehen trotz der strukturellen Verbesserungen auch in der Zukunft stark von den Schwankungen der Konjunktur abhängen. Daher dürfte es mit dem nächsten Abschwung, der früher oder später auf den aktuellen Aufschwung folgen wird, wieder zu einer Zunahme der Insolvenzen kommen. Die Wirtschaftspolitik sollte vor diesem Hintergrund auf ein möglichst nachhaltiges binnenwirtschaftliches Wachstum hinwirken. So sollte das verfügbare Einkommen der Privathaushalte durch staatliche Abgaben nicht weiter belastet, sondern bei erkennbaren Spielräumen eher entlastet werden. Positiv auf die Wirtschaftsentwicklung und dämpfend auf die Insolvenzzahlen dürfte sich auch eine Auflösung des Investitionsstaus durch mehr Planungssicherheit für Investoren in Deutschland auswirken. Vor diesem Hintergrund sind beispielsweise die Bestrebungen der neuen Bundesregierung, noch vor Ostern ein Konzept zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vorzulegen, ausdrücklich zu begrüßen.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)