- Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) teilt die optimistische Einschätzung der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute zur konjunkturellen Entwicklung Deutschlands. „Deutschland kann in diesem Jahr seine Stärken ausspielen. Von der Erholung der europäischen Wirtschaft, der Abwertung des Eurowechselkurses und dem niedrigen Ölpreis profitieren exportstarke Länder wie Deutschland besonders“, sagte BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin. Der BVR rechnet 2015 mit einem preisbereinigten Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent und ist damit etwas vorsichtiger als die Forschungsinstitute, die 2,1 Prozent prognostizieren. Im Herbst waren die Institute noch von einem Wachstum von 1,2 Prozent ausgegangen.
"Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden stärkeren Wachstums entstehen der öffentlichen Hand mehr finanzielle Spielräume", so Martin weiter. Einer Faustformel zufolge führe jeder Prozentpunkt mehr Wirtschaftswachstum im Jahr zu zusätzlichen Steuereinnahmen von gut sechs Milliarden Euro. Nach Ansicht Martins sollen die zusätzlichen Einnahmen in erster Linie zur Beseitigung des Investitionsstaus im Verkehrs- und Bildungsbereich verwendet werden. Martin: "Die gute Konjunktur sollte genutzt werden, um die Wachstumsvoraussetzungen für die Zukunft zu stärken."
Die Bundesregierung habe in der mittelfristigen Finanzplanung zwar eine Aufstockung der öffentlichen Investitionen um rund 15 Milliarden Euro bis zum Jahr 2018 beschlossen. Dies sei aber vom Volumen her nicht ausreichend. Die von der Mehrheit der Forschungsinstitute vorgeschlagene Steuerreform, die schwerpunktmäßig Beziehern kleiner und mittlerer Einkommen zugutekommen soll, sei weniger dringlich als eine Ausweitung der öffentlichen Investitionen.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)