BVR-Präsidentin Marija Kolak äußert sich hierzu: „Um die Klimaziele bei Wohngebäuden zu erreichen, braucht Deutschland einen Sanierungsboost." Mit mehr Pragmatismus in der Fördersystematik ließen sich schnell hohe CO₂-Einsparungen erreichen. "Die Förderung sollte sich nicht allein auf das Erzielen immer höherer Energieeffizienzstandards konzentrieren, sondern auch stärker die CO₂-Reduktion einbeziehen", so Kolak weiter. Dem Klimaziel sei eine Sanierung eines energieintensiven Gebäudes auch dann dienlich, wenn nicht Spitzenwerte, sondern nur ein mittleres Sanierungsniveau erreicht werde.
Die Studie weist darauf hin, dass Immobilienbesitzer stärker motiviert und befähigt werden sollten, energetisch zu sanieren. "Die Förderung zur energetischen Gebäudesanierung muss sich stärker an der Realität orientieren. Gerade bei alten und energieintensiven Bestandsgebäuden ist ein Spitzenniveau bei der Energieeffizienz wirtschaftlich oft nicht vertretbar. Zu hohe Zielvorgaben für eine Förderung können dazu führen, dass Eigenheimbesitzer vor energetischen Sanierungen zurückschrecken", so die BVR-Präsidentin.
Der BVR betont, dass Planungssicherheit und ausfinanzierte Fördertöpfe für die Gebäudesanierung unabdingbar sind. Aufgrund der oftmals hohen Komplexität ist es wichtig, dass Energieberatungen gefördert werden. Ohne finanzielle Unterstützung könnten Eigentümer zögern, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Dies könnte dazu führen, dass Eigentümer noch weniger bereit wären, ihre Immobilie energetisch zu sanieren.