- Die deutsche Wirtschaft steht nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) vor einer Wachstumspause im kommenden Winter, nicht aber vor einer Rezession. Damit teilt der BVR die Einschätzung der Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem heute veröffentlichten Herbstgutachten. Die Wirtschaftsaussichten hätten sich zwar seit dem Sommer im Zuge der Zuspitzung der Euro-Schuldenkrise eingetrübt, doch stehe die deutsche Wirtschaft unverändert auf einem soliden Fundament. Insbesondere sei damit zu rechnen, dass der Arbeitsmarkt auch im kommenden Jahr robust bleiben werde. Der BVR rechnet für das Jahr 2012 mit einem Wachstum von 1,5 Prozent und ist damit optimistischer als die Institute, die einen Zuwachs von 0,8 Prozent vorhersagen.
Damit im kommenden Jahr das Wachstum der Wirtschaft bald wieder an Schwung gewinnt, müssten allerdings nach Ansicht des BVR Erfolge bei der Bewältigung der Euro-Schuldenkrise erzielt werden. Hierfür sei es von zentraler Bedeutung, dass die Euro-Staaten noch deutlicher als bisher einen Mentalitätswechsel in Richtung einer strikten Stabilitätsorientierung der Finanzpolitik signalisierten. Hierzu könnten verbindliche nationale Haushaltsregeln einen entscheidenden Beitrag leisten. Je glaubwürdiger eine neue Stabilitätskultur verankert werde, umso größer seien die Spielräume, den Haushaltsausgleich auf konjunkturgerechte Weise ausgestalten zu können. Neben dem Haushaltsausgleich müssten aber auch Fortschritte bei der Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der schwächeren Euro-Staaten erzielt werden, um das Wirtschaftsvertrauen wieder zu stärken.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)