- Angesichts der deutlichen Eintrübung von Frühindikatoren sieht der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) die deutsche Wirtschaft vor einem schwachen zweiten Halbjahr 2012. In seinem aktuellen Konjunkturbericht geht der BVR aber davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland im nächsten Jahr wieder beleben wird. Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands dürfte nach einem Anstieg von 1,0 Prozent im Jahr 2012 in 2013 um 1,5 Prozent expandieren.
"Die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands wird nach wie vor spürbar durch die Staatsschuldenkrisen in einigen Euromitgliedsländern belastet", so BVR-Präsident Uwe Fröhlich. Zum einen dämpfe die gestiegene Unsicherheit über die politische und wirtschaftliche Entwicklung des Euroraums die Investitionsneigung. Zum anderen verlaufe das Exportgeschäft der deutschen Wirtschaft mit den krisengeschüttelten Ländern Südeuropas sehr verhalten.
Die europäischen Staats- und Regierungschefs sollten daher in ihren Bestrebungen nicht nachlassen, die Gesundung der Staatsfinanzen der Euromitgliedsstaaten entschlossen voranzubringen. "Langfristig sollte die Gemeinschaft mehr finanzpolitische Kompetenzen erhalten", so Fröhlich weiter. Dazu seien verbindlichere Regeln sowohl zur Sicherung der Finanzdisziplin als auch zur Vermeidung gesamtwirtschaftlicher Ungleichgewichte notwendig. Wenn es der europäischen Politik gelänge, sich auf derartige Regeln glaubhaft festzulegen, würde dies nicht nur die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Euroraums verbessern, sondern auch kurzfristig die konjunkturelle Entwicklung stärken.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)