- Die Zeichen für eine Belebung der deutschen Wirtschaft mehren sich. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Konjunkturbericht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Der heute gemeldete Anstieg des ifo-Geschäftsklimas von 101,4 auf 102,4 lasse erwarten, dass die derzeitige Wachstumsschwäche zu Beginn des Jahres 2013 überwunden wird. "Die Chancen stehen gut, dass wir die Durststrecke der vergangenen Monate bald hinter uns gelassen haben", sagt Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des BVR. Auf Jahressicht 2013 rechnet der BVR mit einem preisbereinigten Anstieg des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland um 0,9 Prozent.
"Deutschland werde alleine aus eigener Kraft wachsen müssen", so Martin weiter. Denn die wirtschaftliche Schwächephase der europäischen Nachbarn dürfte auch im kommenden Jahr anhalten. Die Wachstumsimpulse werden damit weiterhin vor allem von den Konsumausgaben getragen. Allerdings dürften nach der Zurückhaltung im laufenden Jahr in 2013 auch wieder die Bruttoinvestitionen zum Anstieg der Wirtschaftsleistung beitragen. Der Außenhandel wird das Wachstum hingegen leicht dämpfen, da die Importe voraussichtlich stärker expandieren als die Exporte.
Insgesamt werde das Wirtschaftswachstum in 2013 leicht unter dem Potentialwachstum von 1,1 Prozent liegen und damit nur wenig unter der Rate, die auf mittlere Sicht ohne inflationäre Verspannungen erreichbar sei. Wenn die Politik die richtigen Schwerpunkte setze, wäre aber in den kommenden Jahren durchaus auch ein höheres Wachstum möglich. Bei der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung habe Deutschland schon große Fortschritte gemacht, die noch weiter ausgebaut werden sollten. Eine große Lücke bestehe demgegenüber bei den Infrastrukturinvestitionen. So hätten die Bruttoinvestitionen des Staates seit dem Jahr 2003 nicht ausgereicht, um den Werteverzehr auszugleichen. Dadurch seien beispielsweise in der Verkehrsinfrastruktur mittlerweile viele Engpässe entstanden. Die Politik sollte trotz der berechtigten Konsolidierungsbestrebungen daher nicht die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur vernachlässigen.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)