Die Preise für selbst genutztes Wohneigentum werden 2023 um rund 6 Prozent sinken, bleiben damit aber auf hohem Niveau. Dabei entwickelt sich der Preistrend in Städten, ländlichen Kreisen und Regionen jedoch unterschiedlich.
- Die Trendwende im Immobilienmarkt ist seit Ende 2024 eingeleitet. Erstmals seit knapp zwei Jahren sind die Preise für selbstgenutzte Wohnimmobilien in Deutschland wieder moderat gestiegen. Der Aufwärtstrend wird weiter anhalten. In seiner aktuellen Immobilienstudie rechnet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) für 2025 mit einem Preisanstieg für selbstgenutzte Wohnimmobilien um 3,2 Prozent und im Jahr 2026 um 3,1 Prozent. Der Wohnungsmarkt bleibt angespannt. Aufgrund rückläufiger Wohnungsfertigstellungen wird der Wohnraumbedarf in diesem Jahr nur zu 64 Prozent gedeckt, im nächsten Jahr nur um 58 Prozent.
BVR-Chefvolkswirt Dr. Andreas Bley: "Der Wohnungs- und Bausektor steht unter Druck. Die Zahl neu geschaffener Wohnungen geht zurück, während die Baukosten steigen. Insbesondere Familien fällt der Weg ins Eigenheim dadurch immer schwerer. Daher ist die Halbierung der Kosten für den Bau neuer Wohngebäude, wie von Bundesbauministerin Verena Hubertz angekündigt, schnell anzugehen. Für beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren bietet der vom Bundeskabinett im Juni beschlossene Bau-Turbo eine wichtige Grundlage, die Kommunen nach Inkrafttreten der Regelungen auch konsequent nutzen sollten."
In vielen Regionen Deutschlands haben sich der BVR-Studie zufolge die Immobilienpreise von den verfügbaren Einkommen abgekoppelt. Die Preiskorrektur nach der Zinswende der Europäischen Zentralbank hat diesen Trend kurzzeitig unterbrochen, aber nicht beendet. In den größten sieben Städten sind die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum im Beobachtungszeitraum von 2007 bis 2024 um über 33 Prozent stärker gestiegen als die verfügbaren Einkommen. Bundesweit lagen sie in diesem Zeitraum um 16 Prozent höher.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)