- Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) fordert die Wirtschaftspolitik auf, sich für ein stabiles und berechenbares wirtschaftliches Umfeld einzusetzen. BVR-Vorstandsmitglied Dr. Andreas Martin: "Planungssicherheit leistet einen entscheidenden Beitrag zur Erhöhung der Investitionsausgaben der Unternehmen. Es müssen nicht notwendigerweise staatliche Haushaltsmittel eingesetzt werden, um die Investitionstätigkeit zu fördern."
Der BVR spricht sich daher in seinem aktuellen Konjunkturbericht dafür aus, den Konsolidierungs- und Reformkurs in den schwächeren Ländern des Euroraums ohne wesentliche Abstriche fortzuführen. In Deutschland herrsche im Vorfeld der Bundestagswahl insbesondere in den Bereichen Energiewende und Steuerpolitik ein hohes Maß an Unsicherheit. Nach den Wahlen sollte es hier möglichst schnell zu Entscheidungen kommen, so der BVR.
Würden die Parameter der Energiepolitik möglichst schnell verbindlich festgelegt, trüge dies dazu bei, den Investitionsstau in diesem Bereich zügig aufzulösen. "Wenn es der neuen Bundesregierung nach der Wahl gelingt, die wirtschaftspolitische Unsicherheit merklich zu vermindern, führt dies zu einer deutlichen Belebung der Investitionstätigkeit", so Martin.
Wie stark der Einfluss von Unsicherheit über die Wirtschaftspolitik auf die Investitionstätigkeit ist, zeigen Modellrechnungen, die die Auswirkungen der Eurokrise im Jahr 2012 bestimmen. Demnach verringerte die krisenbedingte Erhöhung der Unsicherheit über die Wirtschaftspolitik im Jahr 2012 die Ausgaben für Ausrüstungsinvestitionen in einer Größenordnung von 4,5 Prozent und das Bruttoinlandsprodukt in einem Umfang von 1 Prozent. Dies entspricht einer Verringerung der preisbereinigten Ausrüstungsinvestitionen um 7,8 und des Bruttoinlandsprodukts um 25,5 Milliarden Euro.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)