- Vor den Gefahren, die mit einer Bankenunion in Europa drohen, wie sie die EU-Kommission einführen will, warnt BVR-Präsident Uwe Fröhlich in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 3. September 2012.
Im Gespräch mit der Zeitung stellt Fröhlich klar, warum die Volksbanken und Raiffeisenbanken weiterhin national zu beaufsichtigen sind. "Wir verstehen den Auftrag des EU-Gipfels so, dass die größten systemrelevanten Institute Europas dem einheitlichen Aufsichtsmechanismus unterliegen sollen. Deren Ausfall hätte aufgrund der Größe, Komplexität oder Vernetzung schwerwiegende Folgen für die europäische Finanzstabilität und Wirtschaft. Eine Beaufsichtigung kleinerer, regional tätiger Banken würde das europäische Prinzip der Subsidiarität verletzen. Es gibt auch keine Erkenntnisse, dass eine zentralisierte Aufsicht für alle Kreditinstitute in Europa effizienter oder besser arbeitet als nationale Aufsichtsbehörden. Deshalb ist daraus kein Mehrwert für die Systemstabilität zu erwarten. Es spricht vielmehr einiges dafür, dass für national tätige Institute die nationalen Aufsichtsbehörden besser qualifiziert sind. Sie haben ein kulturelles Verständnis, das heißt Verständnis der Geschäftsmodelle, der Rechtsform und keine Sprachbarrieren."
Viele Pläne auf EU-Ebene sähen vor, dass die Aufsicht bei der Europäischen Zentralbank (EZB) der Einstieg in eine europäische Einlagensicherung mit einem gemeinsamen Abwicklungsfonds ist. "Diese Art der Vergemeinschaftung von Risiken und Haftung lehnen wir entschieden ab, da sie die Eigenverantwortlichkeit schwächt und die Gefahr des „moral hazard“, also eines fahrlässigen Verhaltens von Banken, birgt. Hier greift die EU dem deutschen Sparer in die Tasche", warnt Fröhlich.
Das Interview ist auch auf www.faz.net nachzulesen.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)