Bereits die Schließungswellen der vergangenen Jahre – von 200 auf 47 Filialen – haben, so der ZKA, zu einer deutlich schlechteren Verfügbarkeit des Dienstleistungsangebots und punktuell sogar zu unzumutbaren Zuständen in der Abwicklung geführt, die immer noch nicht behoben seien. Eine weitere Ausdünnung des Filialnetzes werde diese Zustände weiter verschlimmern. Qualitätseinbußen bei Bargeldversorgung und -entsorgung sowie bei einer effizienten Bargeldlogistik seien zwangsläufig. All dies führe in der Konsequenz nicht nur zu höheren Kosten für die Bargeldakteure außerhalb der Bundesbank sondern auch zur weiteren Verschlechterung der Versorgungsqualität. Die deutsche Kreditwirtschaft weist zudem darauf hin, dass es aus ihrer Sicht zumindest derzeit keine ausreichende Alternative zur Bargeldversorgung durch die Bundesbank gebe. So erfüllten etwa die privaten Werttransportunternehmen diverse Voraussetzungen nicht, die eine Gesamtversorgung mit Bargeld erfordern. Zu diesen Voraussetzungen gehören zahlreiche sicherheitstechnische, finanzielle und aufsichtsrechtliche Aspekte. Dabei hatten sich in Folge des Heros-Skandals alle Marktteilnehmer darauf verständigt, dass eine Neuordnung des Marktes mit dem Ziel eines effizienten Bargeldverkehrs beispielsweise nur mit einer Regulierung und Beaufsichtigung privater Bargeldbearbeiter möglich sei. Diese Schaffung der verbesserten Rahmenbedingungen für Aufsicht und Kontrolle muss aus Sicht des ZKA konsequent weiterverfolgt werden. Die Bundesbank könne sich daher erst dann aus der Fläche zurückziehen, wenn adäquate und frühzeitig umgesetzte Ersatzlösungen gegeben seien, die die nötigen Voraussetzungen erfüllen. Dies ist aus Sicht der Kreditwirtschaft derzeit allerdings nicht gegeben. Vielmehr werde der gesetzliche Auftrag der Bundesbank, die Bargeldversorgung sicherzustellen, durch den sukzessiven Rückzug der Bundesbank aus der Fläche, ohne Schaffung der Voraussetzungen für adäquate Ersatzlösungen, zunehmend nicht mehr erfüllt. Das gemeinsame Ziel aller Bargeldakteure sollte es nun sein, eine effiziente Bargeldbearbeitung zu organisieren. Die Kreditwirtschaft als zentraler Bargeldakteur fordert daher von der Deutschen Bundesbank eine stärkere Einbindung der Banken und Sparkassen hinsichtlich der strukturellen Entwicklungen bei der Bargeldversorgung sowie einen offeneren Dialog. Ein positives Beispiel geben hier europäische Notenbanken wie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB). Dort sei es gelungen, eine funktionierende private Bargeldbearbeitung in Kooperation zwischen allen österreichischen Banken und der Notenbank im Rahmen einer dafür gegründeten Gesellschaft aufzubauen.