"Die derzeit geplante monatliche Einzahlung von zehn Euro wird nicht ausreichend sein, um langfristig spürbare Effekte zu erzielen", erklärt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, dem diesjährigen Federführer der DK. Die Förderung sollte daher bereits ab dem ersten Lebensjahr einsetzen. "Ergänzend dazu braucht es die Möglichkeit freiwilliger Zusatzbeiträge durch Eltern oder Angehörige, um den Kapitalaufbau gezielt zu stärken. Eine einfache Antragstellung sowie eine flexible, privatwirtschaftlich organisierte Depotlösung sind zentrale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung", so Herkenhoff weiter.
Auch die geplante Reform der Riester-Rente bewertet die DK positiv. Der Verzicht auf starre Garantien und die verpflichtende Leibrente verbessert die Renditechancen deutlich. Das vorgesehene Standardprodukt sollte kapitalmarktbasiert, transparent und unkompliziert zugänglich sein. Zudem ist es aus Sicht der DK notwendig, die bislang komplexe Förderlogik grundlegend zu vereinfachen. Die Einführung eines neuen staatlichen Produkts hält die DK hingegen nicht für erforderlich.
"Langfristig braucht es jedoch mehr als Einzelmaßnahmen", betont Herkenhoff. "Sinnvoll wäre die Einführung eines geförderten Altersvorsorgedepots für alle Erwerbstätigen. Es sollte renditestarke Anlagen ohne verpflichtende Garantien ermöglichen, steuerlich gefördert werden und die Option auf freiwillige Kinderzulagen bieten." Die Frühstartrente könnte nahtlos in ein solches Depotmodell eingebunden und ab dem 18. Lebensjahr eigenständig weitergeführt werden. Eine Integration in die Digitale Rentenübersicht würde zusätzliche Transparenz und Planungssicherheit schaffen.
Die Einführung eines solchen Depotmodells wäre ein entscheidender Schritt hin zu mehr finanzieller Eigenverantwortung, Kapitalmarktnähe und nachhaltiger Altersvorsorge.