"Die deutschen Banken und Sparkassen zeigen sich auch in schwierigen Stresssituationen widerstandsfähig", sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, federführend für die Deutsche Kreditwirtschaft (DK). Die Stresstestergebnisse zeigen: Das Kernkapital gehe insgesamt zwar zurück. Allerdings seien das Szenario und die vorgeschriebenen Berechnungsmethoden genau darauf ausgerichtet. So wird unter anderem von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland für 2025 von 3,6 Prozent und einem kumulierten Rückgang von fast acht Prozent bis 2026 ausgegangen. Zum Vergleich: Die gesamte Eurozone erleidet in dem Szenario einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von nur etwas mehr als sechs Prozent.
Kritisch sieht die DK die Anforderung beim diesjährigen Stresstest, die Ergebnisse nach den Regeln und Vorgaben für das Jahr 2033 zu berechnen – also nach vollständigem Phase-in der CRR III. Dieser Zeithorizont passt nicht zum Szenario: Die Portfolien der Banken werden bis dahin anders aussehen, da die Banken auf regulatorische Entwicklungen angemessen reagieren. Die zu berechnenden Ergebnisse wird es so nie geben – selbst dann nicht, wenn das Stressszenario eintritt. Entsprechend fallen die Ergebnisse der einzelnen Finanzinstitute sehr unterschiedlich aus, sind kaum miteinander vergleichbar und somit wenig aussagekräftig.
Eine bessere Nachvollziehbarkeit und Vereinfachung sollten im Fokus der Weiterentwicklung des EU-weiten Stresstests stehen. Dazu müssen sich die Vorgaben künftig stärker an der Wirklichkeit orientieren.