- Im Jahr 2012 dürften die Zahnarztpraxen Deutschlands gegenüber dem Vorjahr einen moderaten Umsatz-Zuwachs von über 2 Prozent erzielt haben. Nach den bisher vorliegenden Daten stiegen die Privathonorare mit rund 6 Prozent deutlich stärker als die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherungen mit etwa 2 Prozent. Auch im laufenden Jahr 2013 können die Zahnärzte mit einem steigenden Gesamtumsatz rechnen, so der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuell herausgegebenen und vom ifo Institut erstellten Branchenbericht.
Insgesamt rund 44.900 Zahnarztpraxen gab es im Jahr 2010 in Deutschland, die zusammen einen Umsatz von 22,1 Milliarden Euro erzielten. Im Durchschnitt kamen in den Praxen auf einen Zahnarzt weitere 4,4 Beschäftigte, was verdeutlicht, dass Zahnarztpraxen im Allgemeinen den Charakter eines kleinen mittelständischen Betriebs aufweisen.
In 2011 waren von den rund 68.500 aktiven Zahnärzten knapp 54.300 als niedergelassene Zahnärzte in einer Einzelpraxis oder als Partner in einer gemeinschaftlichen Praxis tätig. Zudem gab es etwa 11.200 Zahnärzte, die als Assistenten oder als Angestellte in Zahnarztpraxen behandelten. Darüber hinaus arbeiteten 3.000 Zahnärzte außerhalb ambulanter Praxen, beispielsweise als Angestellte in einem Krankenhaus. Dabei ist festzustellen, dass die Anzahl der angestellten Zahnärzte seit einigen Jahren wächst, während die Zahl der selbständigen Zahnärzte abnimmt. Infolgedessen ist die Anzahl der Praxen von der Tendenz her rückläufig.
Die Ertragslage der Zahnarztpraxen befindet sich nach wie vor auf einem Niveau, dass im Branchendurchschnitt mit „gut“ zu bewerten ist. In 2010 betrug der Median der Praxiseinkommen je Zahnarzt 111.650 Euro. Das bedeutet, dass dieses Einkommen von der Hälfte der Zahnärzte unterschritten oder gerade erreicht wird und von der anderen Hälfte erreicht oder übertroffen wird. An der insgesamt guten Ertragslage dürfte sich angesichts des zu erwartenden Anstiegs der Praxisumsätze auch in 2013 nicht viel ändern.
Im Gegensatz zu den Zahnarztpraxen mussten die Zahntechniker in 2012 erstmals seit vielen Jahren einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen. Ausschlaggebend hierfür dürfte der starke Preisdruck im Zahnersatzgeschäft gewesen sein.
Das „VR Branchen special“ informiert in 100 Berichten über 160 vorwiegend mittelständisch geprägte Branchen der deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zu konjunkturellen Perspektiven und zur betriebswirtschaftlichen Situation. Außerdem werden Wettbewerbsposition und -fähigkeit, strategische Defizite und unternehmerische Optionen der jeweiligen Unternehmen aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut, München erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Jeden Monat erscheint ein Bündel von 16 bis 17 aktualisierten Berichten. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)