- Die Unternehmen des Textilreinigungsgewerbes sehen sich gegenwärtig mit steigenden Kosten für Personal, Energie und Rohstoffe konfrontiert. Trotzdem dürften die meisten Wäschereien im Jahr 2011 wieder ein Ertragsniveau erreichen, das als ausreichend zu bezeichnen ist. Bei den Reinigungen wird die Ertragslage hingegen insgesamt äußerst angespannt bleiben, erwartet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuell herausgegebenen und vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung erstellten Branchenbericht.
Das Textilreinigungsgewerbe – das vor allem Wäschereien, chemische Reinigungen und die zugehörigen Annahmestellen umfasst – hat in den vergangenen Jahren einen Strukturwandel hin zu moderneren, leistungsstärkeren und umweltbewussteren Unternehmen vollzogen, die individuelle Komplettlösungen für Textilien aller Art anbieten. So werden neben der Textilreinigung vielfach auch einschlägige Leasing- und Logistikdienstleistungen offeriert. Mit diesen Serviceangeboten wenden sich die Unternehmen an gewerbliche Kunden aus der Industrie, dem Handwerk, dem Handel, der Hotellerie, der Gastronomie, dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie an Ämter, Behörden und die privaten Haushalte.
Gemäß der aktuellen Umsatzsteuerstatistik des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2008 im Textilreinigungsgewerbe 6.599 Unternehmen tätig, die einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro erzielten. Damit erwirtschaftete jedes Unternehmen im Durchschnitt einen Umsatz von etwa 486.000 Euro, was den mittelständischen Charakter der Branche hervorhebt.
Im Gefolge der gesamtwirtschaftlichen Belebung sind in den ersten drei Quartalen des Jahres 2010 die Umsätze des Textilreinigungsgewerbes um 2,7 Prozent über das Vorjahresniveau gestiegen. Die Wäschereien konnten von den hohen Anforderungen an die Hygiene, den Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie dem zunehmenden Trend zum Outsourcing profitieren. Steigende Umsätze waren vor allem in den Segmenten Gaststätten und Hotellerie, Alten- und Pflegeeinrichtungen, Gesundheitswesen, persönliche Schutzkleidung sowie im Schmutzmattengeschäft zu verzeichnen. Die chemischen Reinigungen haben wiederum eine leichte Geschäftsbelebung erfahren, nachdem die krisenbedingte Verunsicherung der privaten Haushalte nachgelassen hat.
Im Jahr 2011 ist grundsätzlich mit einer Fortsetzung der insgesamt günstigen Branchenkonjunktur zu rechnen. Die Ertragslage der Unternehmen wird allerdings weiterhin durch steigende Kosten für Energie (Heizöl, Gas und Strom), Rohstoffe (rasanter Preisanstieg bei der für die Textilservice-Unternehmen wichtigen Baumwolle) und Personal (Erhöhung des Mindestlohns für Wäscherei-Dienstleistungen im Objektkundengeschäft) belastet werden. Aufgrund der vielfach sehr hohen Konkurrenzintensität können die Kostensteigerungen aber nur teilweise an die Kunden weitergereicht werden. Das Textilreinigungsgewerbe ist daher gefordert, dem Kostenanstieg durch Investitionen in energiesparende Techniken und Prozessoptimierungen entgegenzutreten. Eine Unterstützung zur Optimierung der Prozessabläufe bietet das vom Deutschen Textilreinigungs-Verband entwickelte Qualitätsmanagementsystem.
Zur Studie „VR Info Branchen special"
Das "VR Info Branchen special" informiert über hundert vorwiegend mittelständisch geprägte Branchen der deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zu konjunkturellen Perspektiven und zur betriebswirtschaftlichen Situation. Außerdem werden Wettbewerbsposition und -fähigkeit, strategische Defizite und unternehmerische Optionen der jeweiligen Unternehmen aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Jeden Monat erscheint ein Bündel von 16 bis 17 aktualisierten Berichten. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)