- Der Einzelhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten befindet sich weiterhin im Aufwind. Die Geschäfte werden vor allem durch innovative Technikangebote, niedrige Verbrauchswerte, interessante Zusatzfunktionen und ein ansprechendes Design beflügelt. Der Branchenumsatz dürfte daher im Jahr 2015 erneut steigen, so der so der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuell herausgegebenen und vom ifo Institut erstellten Branchenbericht. Bereits in 2013 und in 2014 hatte der Gesamtumsatz des Elektroeinzelhandels mit Jahresraten von rund 2 Prozent beziehungsweise 5 Prozent zugelegt.
Im Jahr 2012 erwirtschafteten die in der amtlichen Umsatzsteuerstatistik erfassten gut 12.000 Unternehmen im Einzelhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten einen Gesamtumsatz von knapp 8 Milliarden Euro. Nahezu 90 Prozent dieser Handelsfirmen blieben mit ihrem Jahresumsatz unter der 1-Millionen-Marke und gelten damit als Kleinunternehmen. Der Branchenschwerpunkt lag allerdings bei den mittleren Unternehmen. So wurde in der Größenklasse von 1 bis 50 Millionen Euro mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes erzielt.
Zum Sortiment des Einzelhandels mit dem Schwerpunkt elektrische Haushaltsgeräte gehören auch Beleuchtungsartikel, Installationsmaterial, Unterhaltungselektronik und Kücheneinrichtungen. Darüber hinaus ergänzen viele Händler ihr Angebot mit Installations- und Reparaturdienstleistungen. Sehr bedeutsam für die Branche sind die seitens der Industrie fortwährend vorgenommenen Innovationen wie beispielsweise zuletzt der Wäschetrockner mit energiesparender Wärmepumpentechnologie. Analog zum fortschreitenden Konzentrationsprozess in anderen Handelsbereichen ist auch im Elektroeinzelhandel ein andauernder Preis- und Verdrängungswettbewerb feststellbar. Viele Fachhändler haben sich daher in Einkaufs- und Marketingkooperationen zusammengeschlossen.
Die konjunkturellen Rahmenbedingungen sind derzeit für den Elektroeinzelhandel günstig. Wegen der zunehmenden Beschäftigung und der steigenden Realeinkommen ist die Bereitschaft der Verbraucher zu größeren Anschaffungen auf einem anhaltend hohen Niveau. Profitieren kann die Branche zudem von der höheren Wohnungsbautätigkeit, da der Bezug von neuen oder sanierten Wohnungen häufig mit der Neubeschaffung von Elektrogeräten einhergeht.
Zur Beurteilung der betriebswirtschaftlichen Situation der Elektroeinzelhändler können die Daten der amtlichen Jahreserhebung herangezogen werden. Diese liegen momentan bis 2012 vor. In diesem Jahr erzielten die Unternehmen im Mittel einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 8 Prozent der Gesamtleistung. Unter Einbeziehung der Abschreibungen und der kalkulatorischen Kosten verblieb im Branchendurchschnitt ein ausreichendes Ergebnis. Angesichts des hohen Preisdrucks dürfte die Ertragslage auch in 2015 insgesamt ausreichend bleiben.
Die größten Stärken des stationären Fachhandels sind nach wie vor in der Beratungskompetenz sowie in der Präsenz vor Ort zu sehen. Darüber hinaus birgt die Verknüpfung von Online- und Offline-Welt zusätzliche Wachstumspotenziale. Das Internet bietet vielfältige Ansatzpunkte zur Steigerung der Attraktivität der Händler. Dies kann, neben einer wirkungsvollen Präsentation des Unternehmens, ein aktueller Produktkatalog mit Reservierungsfunktion oder die Einrichtung eines Expertenforums sein.
Das „VR Branchen special“ informiert in 100 Berichten über 160 vorwiegend mittelständisch geprägte Branchen der deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zu konjunkturellen Perspektiven und zur betriebswirtschaftlichen Situation. Außerdem werden Wettbewerbsposition und -fähigkeit, strategische Defizite und unternehmerische Optionen der jeweiligen Unternehmen aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut, München erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Jeden Monat erscheint ein Bündel von 16 bis 17 aktualisierten Berichten. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR.
Journalisten können den Branchenbericht beim BVR anfordern.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)