- Im Metallbau hat sich die Geschäftslage im Gefolge des konjunkturellen Aufschwungs und der Belebung der Binnennachfrage deutlich verbessert. Sowohl in den industriell ausgerichteten Metallbaubetrieben als auch im Metallbauhandwerk dürfte es im Jahr 2011 erneut zu einem Umsatzzuwachs kommen, prognostiziert der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuell herausgegebenen und vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung erstellten Branchenbericht. Trotz des Umsatzzuwachses wird die betriebswirtschaftliche Situation in den Handwerksbetrieben überwiegend angespannt bleiben, während die Industriebetriebe insgesamt das im Vorjahr erzielte ausreichende Ertragsniveau halten könnten.
Die Unternehmen des industriellen Metallbaus und des Metallbauhandwerks erstellen Vorleistungsgüter und Endprodukte für Kunden im gewerblichen und privaten Bereich. Sie sind vorwiegend binnenwirtschaftlich orientiert. Lediglich rund 20 Prozent des Branchenumsatzes werden im Exportgeschäft erzielt. Innerhalb des Metallbauhandwerks gibt es drei verschiedene Tätigkeitssegmente: die Konstruktionstechnik (die unter anderem die Herstellung von Fenstern, Türen oder Wintergärten, aber auch Arbeiten an Hallen, Trägern und Brücken umfasst), die Metallgestaltung (vor allem künstlerische Metallbauarbeiten) und den handwerklichen Nutzfahrzeugbau (Herstellung und Reparatur von Anhängern, Fahrgestellen, Aufbauten und Ähnlichem). Die Branche ist insgesamt überwiegend durch mittelständische Unternehmen geprägt, was sich mit den Angaben der Umsatzsteuerstatistik belegen lässt. Gemäß der Umsatzsteuerstatistik von 2008 erzielten 75 Prozent der 20.848 erfassten Metallbaufirmen einen Jahresumsatz von unter 500.000 Euro.
Der Metallbau musste im Krisenjahr 2009 drastische Umsatzrückgänge hinnehmen. Die Ertragslage der Unternehmen hatte sich infolgedessen insgesamt auf ein angespanntes Niveau verschlechtert. Mit der Belebung der Binnennachfrage verbesserte sich die Umsatzlage in 2010 deutlich. Der industrielle Metallbau steigerte seinen Absatz im Vorjahresvergleich um 19,1 Prozent. Im Handwerkszweig der Metallbaubranche fiel der Zuwachs mit einer Veränderungsrate von 1,5 Prozent weniger stark aus. In den Handwerksbetrieben ist infolge der vergleichsweise verhaltenen Umsatzausweitung in 2010 noch keine spürbare Verbesserung der angespannten Ertragslage eingetreten, und auch für 2011 ist mit keiner durchgreifenden Änderung zu rechnen. Der industrielle Sektor des Metallbaus konnte die Ertragsmisere aus dem Krisenjahr 2009 hingegen überwinden und seine betriebswirtschaftliche Situation 2010 merklich verbessern. Trotz des für 2011 zu erwartenden Umsatzzuwachses sind die Unternehmen des industriellen Metallbaus – angesichts bevorstehender Kostensteigerungen bei Material und Energie – gefordert, weitere Rationalisierungsanstrengungen zu unternehmen, um die 2010 erzielte ausreichende Ertragslage auch 2011 halten zu können.
Mit der seit 1. Mai 2011 wirksam gewordenen vollen Arbeitnehmer- und Dienstleistungsfreizügigkeit für die 2004 der Europäischen Union beigetretenen Länder dürfte sich die Konkurrenzsituation in der Branche – insbesondere für die Ausführung einfacherer Metallbauarbeiten – verschärfen. Der steigende Wettbewerbsdruck zwingt die Unternehmen zur Ausschöpfung noch vorhandener Kostensenkungspotenziale. Ungeachtet dessen sollten die betrieblichen Bestrebungen zur Aus- und Weiterbildung nicht vernachlässigt werden. Gut qualifiziertes Personal stellt eine wesentliche Voraussetzung dafür dar, die Bedürfnisse der Kunden nach hoher Qualität erfüllen zu können.
Zur Studie „VR Info Branchen special“
Das „VR Info Branchen special“ informiert über hundert vorwiegend mittelständisch geprägte Branchen der deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zu konjunkturellen Perspektiven und zur betriebswirtschaftlichen Situation. Außerdem werden Wettbewerbsposition und -fähigkeit, strategische Defizite und unternehmerische Optionen der jeweiligen Unternehmen aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Jeden Monat erscheint ein Bündel von 16 bis 17 aktualisierten Berichten. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR.
Journalisten können den Branchenbericht beim BVR anfordern.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)