- Im Jahr 2014 dürfte der Gesamtumsatz der Apotheken erneut spürbar zunehmen. Der Umsatz war bereits 2013 um knapp fünf Prozent gestiegen, so der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuell herausgegebenen und vom ifo Institut erstellten Branchenbericht. Maßgeblich für das kräftige Absatzplus im Vorjahr waren ein Zuwachs bei der Verordnung patentgeschützter Arzneimittel und höhere Erlöse mit nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.
In 2013 gab es deutschlandweit etwa 20.700 Apotheken, die einen Gesamtumsatz von rund 45 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die Branche ist überwiegend mittelständisch geprägt, was sich unter anderem darin zeigt, dass 64 Prozent der Unternehmen die Marke von zwei Millionen Euro Jahresumsatz nicht überschreiten. Die Anzahl der in Apotheken beschäftigten Menschen lag 2013 bei gut 180 Tausend. Sie tendiert bereits seit einigen Jahren nach oben, wozu unter anderem der Trend zu größeren Apotheken, die allgemeine Zunahme der Teilzeitarbeit und wohl auch die höhere Beratungsintensität beitragen.
Der höchste Anteil am Gesamtumsatz der Branche kommt mit knapp 83 Prozent den ärztlich verordneten Arzneimitteln zu. Darüber hinaus werden in Apotheken auch nicht rezeptpflichtige Arzneimittel, Krankenpflegeartikel und weitere Produkte wie etwa Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Insbesondere in den zuletzt genannten Segmenten sind neben den traditionellen Apotheken auch Versandhändler, Drogeriemärkte und Lebensmitteleinzelhändler engagiert.
Die Ertragslage der Apotheken hat sich 2013 im Vergleich zu den Vorjahren wesentlich verbessert. So wurde der packungsbezogene Fixzuschlag von 8,10 auf 8,35 Euro angehoben. Der den Krankenkassen zu gewährende Rabatt wurde hingegen von 2,05 auf 1,80 Euro je Packung vermindert. Zudem wurde eine Notdienstpauschale eingeführt und die Einkaufskonditionen des Großhandels hatten sich verbessert. Die Kosten waren dagegen nur wenig gestiegen, sodass sich das steuerliche Betriebsergebnis vielfach erhöhte. In 2014 ist angesichts weiter steigender Umsätze ebenfalls mit einer Ertragslage zu rechnen, die im Durchschnitt der Unternehmen mit gut zu bezeichnen ist.
Trotz der allgemein stabilen Geschäftsentwicklung befindet sich die Branche nach wie vor in einem Konsolidierungsprozess. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern werden jährlich rund 600 Apotheken zum Verkauf angeboten von denen aber nur gut ein Drittel einen Käufer findet. Für den Erfolg der Unternehmen werden zunehmend die Lage, die Anbindung an ein ärztliches Umfeld und die Umsatzgröße entscheidend. Auch die Mitgliedschaft in einer Einkaufs- oder Marketingkooperation kann Wettbewerbsvorteile mit sich bringen. Derzeit gehören etwa vier von fünf Apotheken einer solchen Kooperation an.
Das "VR Branchen special" informiert in 100 Berichten über 160 vorwiegend mittelständisch geprägte Branchen der deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zu konjunkturellen Perspektiven und zur betriebswirtschaftlichen Situation. Außerdem werden Wettbewerbsposition und -fähigkeit, strategische Defizite und unternehmerische Optionen der jeweiligen Unternehmen aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut, München erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Jeden Monat erscheint ein Bündel von 16 bis 17 aktualisierten Berichten. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)