Gemäß der letzten Handwerkszählung des Statistischen Bundesamtes, die sich auf das Jahr 2012 bezieht, erwirtschaften die knapp 56.000 Unternehmen der Branchen jährlich einen Gesamtumsatz von gut 12 Milliarden Euro. In dieser Statistik werden neben den bodenlegenden Gewerken der Fliesen-, Platten-, Mosaik-, Estrich- und Parkettleger auch die Raumausstatter erfasst. Darüber hinaus werden üblicherweise die handwerksähnlichen Bodenleger der Branche zugerechnet. Die Branche ist zahlenmäßig vor allem durch klein- und mittelständische Firmen geprägt. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass laut Handwerkszählung knapp 90 Prozent der Unternehmen weniger als fünf Personen beschäftigen.
Anhaltspunkte zur Beurteilung der Ertragslage der Branche können dem Betriebsvergleich der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks entnommen werden. Dem jüngsten Betriebsvergleich zufolge lag das betriebswirtschaftliche Ergebnis der einbezogenen Handwerksbetriebe in 2013 im Mittel knapp zwei Prozent der Gesamtleistung. Auch im Branchendurchschnitt dürfte die Ertragslage ausreichend ausgefallen sein. Im Jahr 2014 trugen Preisanhebungen und nur moderat zunehmende Kosten tendenziell zu einer Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Situation bei. In 2015 und 2016 ist insgesamt mit einer knapp zufriedenstellenden Ertragslage zu rechnen.
Im Markt für Bodenlegerarbeiten herrscht, nicht zuletzt wegen steigender Betriebszahlen, eine sehr hohe Konkurrenzintensität. Meisterbetriebe mit gut qualifizierten Mitarbeitern setzen daher verstärkt darauf, sich mit einer handwerklich einwandfreien Auftragsabwicklung, besonderen Beratungs- und Serviceleistungen sowie einer breite Angebotspalette Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Noch vielfach ungenutzte Umsatzpotenziale mit attraktiven Margen sind in den Leistungsbereichen Untergrundvorbereitung sowie Verlegeunterlagen zu sehen. Für einen zusätzlichen Nutzwert, wie beispielsweise den Ausgleich von Bodenunebenheiten oder die Tritt- und Raumschalldämmung, lassen sich höhere Preise realisieren.
Das "VR Branchen special“ informiert in 100 Berichten über 160 vorwiegend mittelständisch geprägte Branchen der deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zu konjunkturellen Perspektiven und zur betriebswirtschaftlichen Situation. Außerdem werden Wettbewerbsposition und -fähigkeit, strategische Defizite und unternehmerische Optionen der jeweiligen Unternehmen aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut, München erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Jeden Monat erscheint ein Bündel von 16 bis 17 aktualisierten Berichten. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR.
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