- Die Ertragslage der Gebäudereinigungsunternehmen ist in den Jahren 2012 und 2013 insgesamt zufriedenstellend. Zwar nehmen die Kosten insbesondere durch den Anstieg der für die Branche geltenden gesetzlichen Mindestlöhne deutlich zu. Sie können jedoch teilweise über Preisanhebungen an die Kunden weitergereicht werden, so der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seinem aktuell herausgegebenen und vom ifo Institut erstellten Branchenbericht. Bereits in den ersten beiden Quartalen des Jahres 2012 sind die Erzeugerpreise für die Gebäudereinigung merklich gestiegen. Zudem lassen die Ergebnisse einer Unternehmensumfrage für die nahe Zukunft weitere Preissteigerungen erwarten.
Der jüngsten Herbst-Konjunkturumfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks zufolge sehen die Gebäudereiniger der künftigen Geschäftsentwicklung weiterhin überwiegend positiv entgegen. Die Einschätzungen zur weiteren Entwicklung des Umsatzes und der Auftragsbestände wurden aber insgesamt verhaltener beurteilt. Nach Angaben der Firmen ist die durchschnittliche Auftragsreichweite von 18,6 Wochen im Frühjahr auf 11,8 Wochen im Herbst 2012 zurückgegangen. Der Gesamtumsatz der Branche wird daher nach einem leichten Wachstum im laufenden Jahr in 2013 voraussichtlich stagnieren.
Gemäß den Angaben der aktuellsten Umsatzsteuerstatistik des Statistischen Bundesamtes erzielten die Gebäudereiniger im Jahr 2010 einen Gesamtumsatz von 10,9 Milliarden Euro. In den Daten dieser Statistik spiegelt sich auch die mittelständische Struktur der Branche wider. So befanden sich rund 85 Prozent der erfassten Gebäudereinigungsunternehmen in einer Größenklasse von 17.500 bis 500.000 Euro Jahresumsatz. Die Anzahl der einschlägigen Betriebe ist seit der Novellierung der Handwerksordnung in 2004 und den damit einhergehenden branchenweiten Wegfall des Meisterzwangs deutlich gestiegen. Zuletzt, zum Stichtag 30. Juni 2012, waren in der Handwerksrolle 42.038 Betrieben registriert.
Zum Kerngeschäft des Gebäudereiniger-Handwerks werden neben der Innenreinigung von Räumen und der Fensterreinigung auch die Reinigung von Öfen, Kesseln, Lüftungsanlagen und Industriemaschinen gezählt. Darüber hinaus sind manche Unternehmen auch in Marktnischen wie der professionellen Reinigung von Computern aktiv. Allerdings ist nicht jede Nische profitabel. So hat die Nachfrage nach Computerreinigungen in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen, da es für die Kunden offenbar billiger ist, neue Hardware zu kaufen als die Reinigung der vorhandenen Ausrüstung zu bezahlen. Dementsprechend haben einige Unternehmen diese spezielle Reinigungsleistung aus ihrem Programm genommen. Ein Marktsegment mit deutlich mehr Erfolgspotenzial ist in der Industrie-Instandhaltung zu sehen. Die führenden Instandhaltungsfirmen gehen davon aus, dass dieses Segment in Deutschland bis 2020 jährlich um rund 5 Prozent wachsen wird.
Das „VR Branchen special“ informiert über hundert vorwiegend mittelständisch geprägte Branchen der deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zu konjunkturellen Perspektiven und zur betriebswirtschaftlichen Situation. Außerdem werden Wettbewerbsposition und -fähigkeit, strategische Defizite und unternehmerische Optionen der jeweiligen Unternehmen aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut, München erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom DG VERLAG (www.dgverlag.de) vertrieben. Jeden Monat erscheint ein Bündel von 16 bis 17 aktualisierten Berichten. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der BVR.
Journalisten können den Branchenbericht beim BVR anfordern.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)