Der Maschinenbau ist, gemessen am Umsatz, nach den Automobilherstellern die zweitgrößte Industriebranche und der wichtigste industrielle Arbeitgeber Deutschlands. Im Maschinenbau werden vorwiegend Spezialprodukte hergestellt, die an den individuellen Bedarf der Kunden angepasst werden. Die Fertigung von Massenprodukten stellt eher die Ausnahme dar. Hierin ist ein Grund dafür zu sehen, dass die Branche überwiegend mittelständisch strukturiert ist. Viele Unternehmen befinden sich im Familienbesitz. Zu den, gemessen am Produktionswert, wichtigsten Aktivitätsfeldern des Maschinenbaus gehören die Fachzweige Fördertechnik, Antriebstechnik, allgemeine Lufttechnik, Werkzeugmaschinen sowie Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen.
Für die Branche gewinnt das Thema Elektromobilität mehr und mehr an Bedeutung. So entwickelt die Industrie derzeit zusammen mit Forschungseinrichtungen Produktionstechnologien für Antriebsstränge von Elektroautomobilen sowie für Ladestationen und Stromerzeugungsanlagen. Daneben wird aber auch weiterhin an der Optimierung von Verbrennungsmotoren gearbeitet. Mit der wachsenden Nachfrage im Bereich der Elektromobilität geht ein technologischer Transformationsprozess einher, der sowohl den Fahrzeugbau als auch den Maschinenbau betrifft. So könnte bei einem Systemwechsel die Produktion von Verbrennungsmotoren – mit Motorblock, Kolben, Nockenwellen und Ähnlichem – wegfallen. Hingegen kämen bei einem solchen Wechsel Elektromotoren, Batteriesysteme und weitere Komponenten der Leistungselektronik hinzu. Der deutsche Maschinenbau ist dank seiner hohen Kompetenz im Bereich der Produktionstechnik gut auf den globalen Wettbewerb um den Zukunftsmarkt Elektromobilität vorbereitet. Generell wird von den Kunden zunehmend erwartet, dass die Unternehmen nicht nur Maschinen und Steuerungen liefern und deren Wartung übernehmen, sondern dass die Einbettung der neuen Anlagen in den gesamten betrieblichen Produktionsprozess übernommen wird.
Zur Studie „VR Info Branchen special“
Das „VR Info Branchen special“ informiert über hundert vorwiegend mittelständisch geprägte Branchen der deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zu konjunkturellen Perspektiven und zur betriebswirtschaftlichen Situation. Außerdem werden Wettbewerbsposition und -fähigkeit, strategische Defizite und unternehmerische Optionen der jeweiligen Unternehmen aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo Institut für Wirtschaftsforschung erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom Deutschen Genossenschafts-Verlag (www.dg-verlag.de) vertrieben. Jeden Monat erscheint ein Bündel von 16 bis 17 aktualisierten Berichten. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken.