- Als Folge der jetzigen so genannten „Subprime-Krise“ steht erneut die Großkreditregelung, die Behandlung hybrider Eigenkapitalkonstruktionen sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden auf der Agenda. „Augenmaß und sachlich differenzierte Regulierung“ fordert BVR-Präsident Christopher Pleister diesbezüglich anlässlich der 64. Bankwirtschaftlichen Tagung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Garmisch-Partenkirchen.
Der Glaube, man könne für die Zukunft Krisen durch Regulierung ausschließen, gehöre in das Reich der Allmachtsphantasie. Hinsichtlich der Einlagensicherungssysteme lehnten die Volksbanken und Raiffeisenbanken Zusammenführungen oder Überlaufsysteme nachdrücklich ab, unterstrich Pleister. Sie würden nur das „moral hazard“-Problem verstärken und Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der soliden Strukturen der deutschen Kreditwirtschaft mit sich bringen. „Die Sicherungseinrichtung der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken gehört qualitativ zu den weltweit führenden. Von keiner Mitgliedsbank des genossenschaftlichen FinanzVerbunds geht eine Gefährdung der Kundeneinlagen oder eine Belastung für den Steuerzahler aus. Im Gegenteil: Wir konnten als einzige deutsche Bankengruppe trotz Subprime-Krise und Beitrag zur Sanierung der IKB Deutsche Industriebank AG die Mittel der Sicherungseinrichtung in 2007 aufstocken“, erläuterte Pleister. Die Finanzkrise sei für die Volksbanken und Raiffeisenbanken kein Thema. Der Grund dafür liege in ihrer Kundennähe, die für das Geschäftsmodell die Mittelverwendung im unmittelbaren Kundengeschäft und nicht in hochriskanten Kreditersatzgeschäften vorgebe. Der Grad der Kundennähe sei der ausschlaggebende Faktor für die Qualität eines Geschäftsmodells. An diesem Kriterium gemessen lägen die Volksbanken und Raiffeisenbanken seit jeher weit vorn.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)