In seiner Laudatio betonte der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, die Fähigkeit von der Leyens, Europa in schwierigen Zeiten Orientierung zu geben. Der Preis, so das Karlspreisdirektorium, gehe an eine Frau, die sich wie kaum eine andere für ein starkes, handlungsfähiges und geeintes Europa eingesetzt habe. Ursula von der Leyen nehme die Herausforderungen Europas nicht nur an, sondern gestalte sie – mit Mut, Ausdauer und europäischer Überzeugung.
Beim begleitenden Karlspreis Europa-Forum diskutierten am Mittwoch, 28. Mai 2025, hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über Europas Zukunft in einem geopolitisch und wirtschaftlich herausfordernden Umfeld. Für den BVR nahm Vorstandsmitglied Daniel Quinten am Panel „European Competitiveness in a New Global Economy“ teil. Gemeinsam mit EU-Kommissarin Maria Luís Albuquerque, Alexander Wilden (CEO Schwartz-Gruppe) und EZB-Präsident a.D. Jean-Claude Trichet sprach Quinten über die Voraussetzungen für ein wettbewerbsfähiges Europa im Spannungsfeld von grüner und digitaler Transformation, geopolitischer Fragmentierung und wachsendem globalem Wettbewerbsdruck.
Quinten betonte, dass die derzeitige Vielzahl an Detailvorgaben im Bankensektor nicht zur Resilienz Europas beiträgt, sondern notwendige wirtschaftliche Dynamik hemmt. „Was wir brauchen, ist ein regulatorischer Rahmen, der unternehmerische Initiative ermöglicht, statt sie zu blockieren“, so Quinten. Europa müsse seine Bankenregulierung neu denken – mit mehr Flexibilität, weniger Standardisierung und gezielten Impulsen für Investitionen und Innovation.
Der Internationale Karlspreis zu Aachen gilt als eine der bedeutendsten europäischen Auszeichnungen. Die deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken sind dem Karlspreis seit vielen Jahren eng verbunden – als Förderer eines starken Europas auf der Grundlage von Freiheit, Demokratie und Verantwortung.