- Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) empfiehlt der Bundesregierung, die aktuelle Diskussion um mögliche prozyklische Wirkungen des Eigenkapitalstandards Basel II intensiv zu begleiten, warnt aber vor Schnellschüssen. Aus Wettbewerbsgründen sollte das Thema auf europäischer und internationaler Ebene behandelt werden. Nationale regulatorische Alleingänge wären für die deutsche Kreditwirtschaft und den gesamten heimischen Finanzplatz schädlich.
BVR-Vorstand Gerhard Hofmann: "Komplexe, nach jahrelangen Verhandlungen und auf der Grundlage umfangreicher Berechnungen entstandene Regeln in Krisenzeiten einfach auszusetzen, wäre ein klarer Rückschritt und sicher nicht vertrauensfördernd. Risikosensitive Kapitalanforderungen bewirken naturgemäß, dass höhere Kredit- und Marktrisiken auch zu höheren Kapitalanforderungen führen. Dieser Zusammenhang reflektiert die ökonomische Realität und ist stimmig. Allerdings sollten Marktverwerfungen – ähnlich wie im Bereich der internationalen Rechnungslegungsvorschriften IFRS – hinsichtlich ihrer Wirkungen auf den Kapitalstandard analysiert werden. Es stellt sich hierbei die Frage, nicht ob, sondern in welchem Maße sich Risikoveränderungen in Veränderungen der Kapitalanforderungen für Banken niederschlagen sollen. Insofern sollten die Anstrengungen auf eine Optimierung des Eigenkapitalstandards Basel II abzielen – auch im Lichte der Erfahrungen der Krise. Eine Fundamentalkritik wäre nicht angebracht."
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)