- Gerhard Hofmann, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) äußert sich zu den öffentlichen Spekulationen über die Auswirkung steigende Kreditausfälle auf die wirtschaftliche Verfassung der Banken: "Der massive wirtschaftliche Einbruch kann durch die allgemein gestiegenen Eigenkapitalquoten der Unternehmen und die staatlichen Hilfen nur teilweise aufgefangen werden. Nach dem Ende der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht zum 30. September 2020 beziehungsweise dem Jahresende für überschuldete Unternehmen werden die Unternehmensinsolvenzen mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich steigen. Wir rechnen derzeit für 2021 mit einer um 20 bis 30 Prozent höheren Zahl an Insolvenzen. Die Bundesbank kommt in ihrem jüngsten Finanzstabilitätsbericht zum Ergebnis, dass dies für Banken in Deutschland verkraftbar sein dürfte. Diese Sichtweise teilen wir.
Bankenaufseher haben in dieser Phase eine besondere Verantwortung bei öffentlichen Äußerungen. Hinweise auf höhere Risiken sind nachvollziehbar. Es sollte aber nicht der Eindruck vermittelt werden, die nächste systemische Krise des Banken- beziehungsweise Finanzsektors stehe unmittelbar bevor. Die genossenschaftliche FinanzGruppe hat in den letzten zehn Jahren ihr bilanzielles Eigenkapital auf 116 Milliarden Euro verdoppelt und bis zuletzt solide Erträge erwirtschaftet. Die Non-Performing Loans haben vor Corona einen Tiefststand erreicht. Insofern befindet sich die genossenschaftliche FinanzGruppe in einer guten Verfassung, die aktuelle realwirtschaftliche Krise letztlich gut zu überwinden. Bei der Unterstützung unserer Kunden mit Krediten sehen wir die Risiken weiterhin als gut beherrschbar an, auch wenn Kreditrisiken regelmäßig überprüft werden müssen."
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)