Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage und des engen Verteilungsspielraumes lässt das Gehaltsangebot nur wenig Raum für weitere Zugeständnisse. "Die Rahmenbedingungen eignen sich nicht für das herkömmliche Ritual einer Annäherung in mehreren Schritten", so Jürgen Kikker, Verhandlungsführer des AVR. Die Arbeitgeberseite erwarte Akzeptanz für den Gedanken, dass ein in die Zukunft wirkender Gehaltsabschluss sich nicht allein an Inflation und zurückliegender Geschäftsentwicklung ausrichten kann, sondern auch Risiken und Belastungen berücksichtigt. "Wir werben für diese Sichtweise und halten sie auch für unabdingbar. Eine einvernehmliche Gehaltsfindung wird mit einer übermäßigen Fokussierung auf die Gegenwart und Vergangenheit nicht gelingen", erläutert Kikker weiter.

Neben der zentralen Frage der Gehaltsanhebung wurde auch über Anpassungen in der 2019 geschaffenen Vergütungsordnung, über die Erweiterung der arbeitgeberseitig bezuschussten Arbeitszeitreduzierung vor Renteneintritt und über die Kürzung der Wartezeit beim Arbeitgeberzuschuss zur Entgeltumwandlung gesprochen. Ferner wurde arbeitgeberseitig eine überproportionale Anhebung der Auszubildendenvergütung in Aussicht gestellt.

Die Verhandlungen fanden am 16. Mai 2022 im Genossenschaftsverband – Verband der Regionen in Neu-Isenburg statt. Die nächste Tarifrunde findet am 5. Juli 2022 ebenfalls in Neu-Isenburg statt.

Der AVR vertritt die Interessen des genossenschaftlichen Bankensektors – darunter rund 750 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die DZ BANK – mit etwa 135.500 Beschäftigten.

Verhandlungsführer ist Bankdirektor Jürgen Kikker, Vorstandsmitglied der Vereinigten Volksbank eG in Hude.

Ein Portraitfoto des Verhandlungsführers Jürgen Kikker für die redaktionelle Berichterstattung ist abrufbar unter www.avr.org > Presse.