Im Durchschnitt erwirtschaftete die Branche Verluste, wenn auch kalkulatorische Kosten wie beispielsweise der Unternehmerlohn in Rechnung gestellt werden. Angesichts gestiegener Beschaffungspreise, des starken Preis- und Leistungswettbewerbs und der schwachen Konjunktur dürfte die Ertragslage in 2009 angespannt bleiben. Die Teuerung in vielen Lebensbereichen hat die Spielräume für Käufe im Lebensmitteleinzelhandel eingeengt. Aufgrund der gestiegenen Preissensibilität für Waren des täglichen Bedarfs werden die höherpreisigen Anbieter Marktanteile zugunsten der niedrigpreisigen verlieren, also Fachgeschäfte an Supermärkte, Supermärkte an Discounter. Daneben werden kleine und mittlere Unternehmen weiter vom Markt verdrängt. Verschiebungen sind aber nicht nur bei den Geschäftsformaten zu erwarten, sondern auch bei der Preisgestaltung, Produktpräsentation und Positionierung. Emotionale Vorlieben für regionale Produkte werden eher wieder an Bedeutung verlieren, die Auswahl von Handelsmarken wird gegenüber der von Herstellermarken zunehmen. Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland besteht aus einem dichten und leistungsfähigen Netz von Geschäften, das von Großfilialsystemen und Verbundgruppen dominiert wird. In letzteren haben sich mittelständische Unternehmen mit wenigen Filialen und Einbetriebsunternehmen zusammengeschlossen. Diese erledigen für ihre Mitgliedsfirmen im täglichen Geschäftsablauf die Beschaffung, Belieferung und Abrechnung, unterstützen sie aber auch bei der strategischen Ausrichtung, um im harten Wettbewerb der Branche bestehen zu können. Traditionellen Vollsortimentern mit großer Verkaufsfläche und reichhaltigem Angebot stehen gleichsam als Gegenpol die weiter expandierenden Discounter mit einem straffen Niedrigpreissortiment gegenüber. Daneben existieren viele kleinere Nachbarschaftsläden, deren Anteil an der Zahl der Geschäfte bei fast 49 % liegt. Die von ihnen erzielten Verkaufserlöse betragen aber nur etwas mehr als 8 % des Branchenumsatzes. Zur Studie VR Info Branchen special Das „VR Info Branchen special“ informiert über hundert vorwiegend mittelständisch geprägte Branchen der deutschen Wirtschaft. Jeder Bericht enthält Analysen und Prognosen zur Struktur der Branche, zu konjunkturellen Perspektiven und zur betriebswirtschaftlichen Situation. Außerdem werden Wettbewerbsposition und -fähigkeit, strategische Defizite und unternehmerische Optionen der jeweiligen Unternehmen aufgezeigt. Die Berichte werden vom ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, München erstellt und halbjährlich aktualisiert. Das Gesamtpaket wird vom Deutschen Genossenschafts-Verlag (www.dg-verlag.de) vertrieben. Jeden Monat erscheint ein Bündel von 16 - 17 aktualisierten Berichten. Die einzelnen Berichte sind bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Herausgeber der Berichte ist der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Journalisten können den Branchenbericht beim BVR anfordern.