- Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) erwartet für dieses Jahr noch keine konjunkturelle Erholung. Die Frühindikatoren signalisierten für die kommenden Quartale lediglich eine Verlangsamung des Abschwungs, gefolgt von einer allmählichen Bodenbildung. Erst ab dem Jahreswechsel 2009/2010 werde sich die Gesamtwirtschaft beleben, so der BVR in seinem jüngsten Konjunkturbericht. Allerdings sei auch in 2010 bestenfalls mit einem schwachen Wachstum zu rechnen.
Weltwirtschaft vor schleppender Erholung Gegen eine rasche Erholung der deutschen Wirtschaft spreche die konjunkturelle Flaute in den meisten großen Volkswirtschaften. Die deutsche Wirtschaft sei besonders eng an die Entwicklung der Weltwirtschaft gekoppelt. Der bisherige Dynamo der Weltwirtschaft – die Konsumnachfrage der USA – werde für lange Zeit ausfallen. Hierfür spreche die Erfahrung, dass Finanzkrisen, die auf Immobilienpreisblasen beruhen, sich besonders lange dämpfend auf die Wirtschaftstätigkeit auswirkten. Auch von der Binnennachfrage sei bis auf Weiteres kein Konjunkturimpuls zu erwarten. Der private Verbrauch werde in diesem Jahr vergleichsweise stabil bleiben, die Investitionen aber das ganze Jahr über tendenziell zurückgehen. Belastend wirkten sich auch strukturelle Anpassungserfordernisse im Automobilsektor und der zu erwartende Anstieg der Insolvenzen von Unternehmen und privaten Haushalten aus, so der BVR. Wirtschaftspolitik hat bislang richtig gehandelt Die Wirtschaftspolitik hat aus Sicht des BVR mit ihren Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur bislang richtig reagiert. Es dürfe aber nicht verkannt werden, dass die Wirtschaftspolitik angesichts der Schwere der Rezession lediglich zu einer Glättung des konjunkturellen Einbruchs beitragen, ihn aber nicht kompensieren könne. Um die Erholung der Wirtschaft nach der Rezession zu stärken, sei eine Mobilisierung der Wachstumskräfte vordringlich. Dazu müsse der Anteil öffentlicher Ausgaben für Bildung und öffentliche Infrastruktur über das verabschiedete Konjunkturpaket II hinaus langfristig erhöht werden.
Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)