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30 Jahre Währungsunion

Deutsche Einheit – vor 30 Jahren kam die DM in die DDR

1. Juli 1990: Die DDR führte die D-Mark als Zahlungsmittel ein. Die Mauer zur Bundesrepublik hatten die Bürgerinnen und Bürger bereits acht Monate zuvor eingerissen. Während die Maueröffnung vor 30 Jahren ein gemeinsames Erlebnis der Zeitgenossen in Ost und West ist, erinnern sich an die Einführung der D-Mark vor allem die ehemaligen DDR-Bürger. Denn die neue Währung veränderte ihr Leben schon bevor es zur staatlichen Einheit Deutschlands kam. Auch im staatsbasierten System der DDR gab es Genossenschaftsbanken, die Teil der genossenschaftlichen FinanzGruppe wurden. Für sie bedeutete die Währungsunion eine historische Zäsur.

Im Rahmen des Projekts „Wendezeiten“ haben das Genossenschaftshistorische Informationszentrum und die Arbeitsstelle für Genossenschaftsgeschichte der Universität Hamburg 90 Mitarbeiter von 25 Genossenschaftsbanken aus Ost- und Westdeutschland zu ihren Erlebnissen nach 1989 zu Dokumentationszwecken befragt. Die Genossenschaftliche Organisation ist ein breit angelegtes Menschennetzwerk. Erlebnisse vor Ort sind somit notwendige Ergänzungen des makroökonomischen und nationalgeschichtlichen Bildes der Deutschen Einheit. Das Projekt wurde von der DZ BANK-Stiftung finanziell unterstützt. Auszüge aus dem Projekt finden Sie hier. Außerdem bedanken wir uns herzlich bei der Berliner Volksbank für die Bereitstellung eines Films, der unmittelbar nach der Währungsunion produziert wurde.

Quelle: Berliner Volksbank, Film zur Währungsunion

Bonus, Juli 2015, Währungsunion

Beiträge und Erinnerungen.

"Wir haben uns schon gefragt, mit dem Geld wie wird denn das werden?"

Brigitte Lindig

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"Ich bin mit meinem Privat-PKW mit 3 Millionen D-Mark im Koffer, ohne Polizei, von Wolgast nach Rostock gefahren zur Bundesbank."

Peter Wischnewski

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"Mein Hände abends, die sahen aus! Das kam von den Alu-Chips."

Sylvia Ehrlich

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"Wir haben zu dieser Zeit Tag und Nacht gearbeitet, sonst wäre das nicht zu bewältigen gewesen."

Helmut Schütze

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"Wir waren hier in der Bank fast alles Frauen. Die Männer waren arbeitslos."

U. Precht/A. Fuhrmann

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„Uns wurde klar, wir werden wieder eine richtige Bank mit Zahlungsverkehr und Kreditwesen.“

Annemarie Fuhrmann

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"Die Ostmark wurde eingesammelt. Zum Teil sogar in Schuhkartons oder Plastiktüten."

Karl Paxmann

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"Das Wochenende vor der Einführung der DM. Das ging im 12-Stunden-Rhythmus."

Heidrun Wendt

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"Der Schalter war voll bis geht nicht mehr!"

Inge Wittkopp

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"Die älteren Kunden waren schon verunsichert. Die hatten ja schon mehrere Währungsumstellungen mitgemacht."

Edith Mäcker

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Wir bedanken uns bei den Banken und den Zeitzeugen:
Brigitte Lindig: Volksbank Saaletal (1989/1990: Genossenschaftskasse für Handwerk und Gewerbe, Rudolstadt)
Peter Wischnewski: Volksbank Wolgast (1989/1990: Genossenschaftskasse für Handwerk und Gewerbe, Wolgast)
Sylvia Ehrlich: Volksbank Saaletal (1989/1990: Bäuerliche Handelsgenossenschaft, Rudolstadt-Schwarza) 
Helmut Schütze: Volksbank Saaletal (1989/1990: Genossenschaftskasse für Handwerk und Gewerbe, Rudolstadt)
Ursula Precht: Volksbank und Raiffeisenbank Mecklenburg (1989/1990: Bäuerliche Handelsgenossenschaft, Güstrow)
Annemarie Fuhrmann: Volksbank und Raiffeisenbank Mecklenburg (1989/1990: Bank für Landwirtschaft und Nahrungsmittelgüterwirtschaft, Zweigstelle Güstrow)
Karl Paxmann: Volksbank Helmstedt (1989/1990: Genossenschaftsbank e.G., Süpplingen)
Heidrun Wendt: Volksbank und Raiffeisenbank Schwerin (1989/1990: Bank für Landwirtschaft und Nahrungsmittelgüterwirtschaft, Zweigstelle Schwerin)
Inge Wittkopp: Volksbank und Raiffeisenbank Prignitz (1989/1990: Genossenschaftskasse für Handwerk und Gewerbe, Wittenberge) 
Edith Mäcker: Volksbank und Raiffeisenbank Prignitz (1989/1990: Bäuerliche Handelsgenossenschaft, Karstädt)



Mit freundlicher Unterstützung

Universität Hamburg
DZBank Stiftung
GIZ