Viele für viele

Viele für viele

18,6 Millionen Mitglieder zählen die Genossenschaftsbanken in Deutschland. Eine beachtliche Zahl. Auf die 875 Kreditgenossenschaften in Deutschland verteilt, kommen auf jedes Institut im Schnitt 21.257 Mitglieder. Nach wie vor gibt es in Deutschland fast doppelt so viele Mitglieder von Genossenschaftsbanken, wie es Aktionäre oder Aktienfondsbesitzer gibt.

Fundament Mitgliedschaft

Diese Zahlen zeigen: Die Mitglieder der Kreditgenossenschaften kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Alle Altersgruppen, alle Schichten, alle Typen sind hier vertreten. Mitglied bei einer Genossenschaftsbank werden kann schließlich jeder. Der Aufwand dafür ist überschaubar. Der Nutzen vielfach um einiges höher. Insofern repräsentieren die Mitgliederzahlen auch die gesamte Breite der Gesellschaft. Zugleich bilden die Mitglieder zusammen das Fundament einer jeden Genossenschaftsbank. Ihre Förderung ist qua Satzung das klare Ziel der Geschäftstätigkeit eines jeden Instituts.

Die Kreditgenossenschaften sind also Banken von vielen für viele. Jeder Einzelne, aber auch jedes Unternehmen kann durch seine Mitgliedschaft aber natürlich auch als einer von über 30 Millionen Kunden ein Teil davon werden.

Das Ohr an der Region

Diese offene Struktur und dieses auf gegenseitiger Förderung und Regionalität beruhende Selbstverständnis eines jeden genossenschaftlichen Kreditinstituts spiegelt sich natürlich auch im Engagement der Institute vor Ort wider. Viele für viele. Das gilt in wirtschaftlicher Hinsicht, es gilt aber auch für den Bereich des gesellschaftlichen Engagements. Denn: Als Spezialisten ihrer Region wissen die Institute vor Ort oftmals ganz genau, wo dort der Schuh drückt. Sie befinden sich im ständigen Austausch: mit Mitgliedern, mit Kundinnen und Kunden, mit Denkern und Lenkerinnen ihrer Region. Sich dann vor Ort auch aktiv einzusetzen und die Region gezielt zu stärken ist ihnen vor diesem Hintergrund eine Herzensangelegenheit.

Oft entscheiden sie sich, passend zur Struktur, für Initiativen, die besonders vielen Menschen zugute kommen und von der sehr viele profitieren. Dies drückt sich auch in der Art und Weise der Unterstützung aus.

Wie dies konkret aussieht, welche besonderen Projekte in unterschiedlichen Regionen durchgeführt wurden und warum diese so gut zu den Kreditgenossenschaften passten, beleuchtet der Engagementbericht 2018 auf den folgenden Seiten vielseitig und ausführlich. Klar ist: Die hier vorgestellten Projekte einzelner Primärinstitute können dabei nur einen sehr kleinen exemplarischen Ausschnitt der Aktivitäten abbilden, mit denen die Genossenschaftsbanken in ihre Region hineinwirken und diese unterstützen. Zahlreiche weitere gute Projekte lassen sich ganz gewiss nur eine paar Kilometer entfernt in der jeweiligen Nachbarschaft entdecken. Denn die Genossenschaftsbanken sind flächendeckend und deutschlandweit aktiv. Das gilt nicht zuletzt auch für den Bereich des gesellschaftlichen Engagements.

Strukturen, die zueinander passen

Dabei gewinnen immer mehr die Engagements Gewicht, die zu Struktur und Selbstverständnis der Genossenschaftsbanken passen. Es geht nicht um den schnellen Effekt, sondern um langfristige Unterstützung. Ebenso wenig geht es um die Unterstützung einzelner, sondern um die Förderung und auch die Aktivierung der vielen.

Crowdfunding

Womit gelingt das in unserer digitalisierten Welt besser als mit Crowdfunding? Auf sehr einfache, transparente Weise lassen sich damit Menschen für eine Sache begeistern. Viele von ihnen bleiben an diesem Punkt nicht stehen, sondern münzen ihre Begeisterung für dieses oder jenes Anliegen gleich in monetäre Unterstützung um. Dieser schnelle und direkte Transfer hin zu Unterstützung gelingt nur selten so gut wie bei Crowdfunding-Aktionen.

Man widmet sich einem Anliegen, man lässt sich darauf ein und wenn es überzeugend ist, wird man im Nu zum Unterstützer. Eine sehr genossenschaftliche Vorgehensweise. Die Volksbank Sauerland und die Volksbank Weinheim zeigen, wie sie jede auf ihre eigene Art die Menschen für ihre Sache begeistern und zu Mitunterstützern gemeinnütziger Anliegen machen konnten.

Corporate Volunteering

Der Vorteil am Corporate Volunteering beziehungsweise am Mitarbeiterengagement im Vergleich zum Crowdfunding ist natürlich der, dass man keine Teams mehr suchen muss, um direkt loszulegen. Sie sind schon da. Allerdings handelt es sich dabei natürlich um einen vergleichsweise geschlossenen Kreis. Immer mehr Banken begeistern ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Corporate-Volunteering-Angebote mittlerweile dafür, gemeinsam zu helfen und für die Region mitanzupacken. Nebenbei lernen sich diese dann noch viel besser kennen. Das ist Teambuilding to go.

Ganz klar: Corporate Volunteering bietet viele Vorteile für ganz viele. Kein Wunder, dass es immer beliebter wird. Die VerbundVolksbank OWL und die Volksbank in der Ortenau zeigen hier mit ganz unterschiedlichen Ansätzen, wie davon die einzelnen Mitwirkenden, das Team und natürlich die gesamte Region profitieren.

Bürgerstiftungen

Apropos Region, für diese stellt die Gründung einer Bürgerstiftung natürlich einen ganz besonderen, weil langfristigen Nutzen dar. Denn: Bürgerstiftungen wirken nicht für den Moment, sie wirken auf Dauer und sie wirken oft genau da, wo es vor Ort am nötigsten ist. Denn: Sie entstehen aus der Mitte der Bürgerschaft heraus und machen sehr viele Bürger zu Unterstützern.

Kein Wunder, dass die ähnlich strukturierten Genossenschaftsbanken Bürgerstiftungen schon sehr früh als ein Feld entdeckt haben, für das es sich einzusetzen lohnt. So können sowohl die Bürgerstiftung der Volksbank in Waltrop als auch die Bürgerstiftung der Volksbank Ulm-Biberach bereits auf eine relativ lange Geschichte und etablierte Strukturen blicken. Es sind Strukturen, auf die man sich verlassen und auf die man aufbauen kann. Tragfähige Strukturen. Eben solche, denen eine breite Basis zugrunde liegt: viele für viele.