Editorial

Vorwort des Vorstandes

Die Entscheidung für oder gegen ein Finanzinstitut ist in den letzten Jahren immer mehr zu einer Vertrauensfrage geworden. Wo fühle ich mich am besten betreut? Wessen Ratschläge haben für mich Gewicht? Auf wen kann ich zählen?

Die steten Volumenzuwächse der Kreditgenossenschaften sowohl im Kreditgeschäft (2015: 4,8 Prozent) als auf der Einlagenseite (2015: 4,5 Prozent) zeigen, dass viele Kunden diese Fragen überzeugt mit der Nennung einer Genossenschaftsbank beantworten. Auch die Jahr für Jahr wachsende Anzahl der Mitglieder von Kreditgenossenschaften auf derzeit über 18,3 Millionen bringt dies zum Ausdruck.

Dass dieses große Vertrauen nicht von ungefähr kommt, belegt das tägliche Wirken der Genossenschaftsbanken. Regionalität, Mitgliederförderung, persönliche Beratung sind für die 1.021 Kreditgenossenschaften gelebte Praxis. Hinzu kommt der besondere Einsatz für die Anliegen und Wünsche der Menschen vor Ort.

Der Bericht über das gesellschaftliche Engagement der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken 2015 zeigt, wie weit dieser Einsatz reicht. Mit finanziellen Zuwendungen (Spenden, Sponsoring, Stiftungserträge) in Höhe von 136 Millionen Euro erzielten die Genossenschaftsbanken im Jahr 2015 einen neuen Höchstwert. Und dies trotz der weiterhin leicht sinkenden Anzahl an Kreditinstituten. Geschäftszuwächse korrespondieren hier eng mit der Ausweitung des gesellschaftlichen Engagements.

Das gilt insbesondere auch für das Stiftungsengagement, das seit Jahren wächst und wächst. Auf 280 Millionen Euro belief sich die Summe, mit der Kreditgenossenschaften Ende 2015 in Stiftungen engagiert sind. Nachhaltiges, dauerhaftes Engagement steht hierbei klar im Mittelpunkt.

Das besondere Augenmerk vieler Aktivitäten liegt dabei auf Projekten zur Förderung der finanziellen Bildung. Dies gilt insbesondere für jüngere, durchaus aber auch für ältere Zielgruppen. Mit Projekten, Workshops, Seminaren, Schulbesuchen oder sogar mit einem eigens konzipierten Museum (siehe Seite 72) nehmen die Genossenschaftsbanken ihre Verantwortung als Finanzdienstleister ernst. Mit Knowhow und Ideenreichtum machen sie wirtschaftliche Zusammenhänge für die Menschen vor Ort erfahrbar, erlebbar und tragen damit vielfältig zum Schutz der Verbraucher bei.

„Wir brauchen eigentlich mehr von Volksbanken und Raiffeisenbanken und von der Art und Weise wie sie Kreditgeschäft betreiben“, betonte der Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz Heiko Maas Mitte dieses Jahres auf der 72. Bankwirtschaftlichen Tagung des BVR in Berlin.

Der hier vorliegende Bericht wie auch der BVR-Jahresbericht 2015 unterstreichen sehr deutlich, was er damit gemeint hat.

Wir wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre.

Uwe Fröhlich
Gerhard Hofmann
Dr. Andreas Martin